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CeBIT: Microsoft erzwingt Playstation-Demontage

18.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf dem Messestand von Sony in Halle 2 klafft seit gestern eine knapp 100 Quadratmeter große Lücke - und zwar dort, wo in den ersten Messetagen die Spielekonsole "Playstation 2" präsentiert wurde. Die Messegesellschaft hatte den japanischen Konzern aufgefordert, die Geräte zu entfernen. Es galt, den "Messefrieden zu bewahren", denn zuvor hatte sich Microsoft bei den Offiziellen beschwert. Der Softwareriese zeigt nämlich seine neue "Xbox", die in Deutschland am 14. März offiziell auf den Markt kam, mit Rücksicht auf die CeBIT-Statuten auf seinem Stand nur hinter Glas.

Offenbar hatte es bereits im Vorfeld der Veranstaltung Diskussionen zwischen beiden Unternehmen über die Präsentation der jeweiligen Konsolen gegeben. Sony hatte eingewilligt, sich auf dem Stand auf die Grafik- und Online-Funktionen sowie die Linux-Erweiterung der PS2 zu beschränken. Das Publikum nutzte die Systeme aber selbstredend zum Spielen, und das stieß Microsoft übel auf.

Detlev Rossa, Sprecher des Veranstalters Deutsche Messe AG, räumte Klärungsbedarf ein. Einen vergleichbaren Streit habe es in der Geschichte der CeBIT noch nicht gegeben. Es gelte nun, die Bewertung von Spielecomputern für die Zukunft zu definieren. Dazu wollen alle Beteiligten nach der Veranstaltung eine einvernehmliche Position finden. (tc)