CeBIT: Im Land der Lächler

12.02.2007

Am 11. Februar 2007 war es wieder einmal so weit. Und am 11. März wird es auch so sein. Und ebenso an jedem 11. eines Monats in diesem und im kommenden Jahr. Am 11. jeden Monats begehen die Chinesen den Schlange-stehen-Tag.

Das ist neu, soll aber die Bevölkerung aus dem Reich der Mitte die Kunst des geduldigen Wartens in einer ordentlichen Reihe lehren - rechtzeitig vor der Olympiade 2008. Nach bisherigen Erkenntnissen rüpelt der anstehende Chinese nämlich eher, denn geduldig zu warten. Das hätten im kommenden Jahr nicht nur Engländer pikiert zur Kenntnis genommen. Deshalb also ab sofort einmal im Monat kollektives Gute-Manieren-Lernen am Schlange-stehen-Tag.

Was uns zu einem weiteren Verbesserungsvorschlag für die anstehende CeBIT führt. Ausstellende Unternehmen könnten beispielsweise für ihr Standpersonal einen wöchentlich zu absolvierenden Heute-rede-ich-mal-kein-Marketing-Bla-Bla-Tag einführen. Zugegeben: Um das noch vor der Messe zu realisieren, ist die Zeit fast schon etwas knapp.

Journalisten könnten am Ich-lass-mich-nicht-für-dumm-verkaufen-Tag lernen, nicht jeden Blödsinn, den sie in den zahlreichen Pressekonferenzen hören, auch zu schreiben. Die Messeführung hingegen sollte in einem Crash-Kurs noch schnell mehrere Nein-es-gab-dieses-Mal-keine-bessere-Qualität-der-Gespräche-Abschlusspressekonferenz-Tage durchpauken. Und die gesamte ITK-Branche könnte kollektiv die Ist-uns-doch-alles-egal-Hauptsache-die-CeBIT-macht-wieder-Spaß-wie-jedes-Jahr-Tage einstudieren.

Bei solch einem Training werden wir alle mit glänzenden Augen sieben Tage lang über das Messegelände schweben. Mit anderen Worten: Von den Chinesen lernen heißt auch lächeln lernen.