CeBIT: IBM sieht Innovation in der Verwaltung als Standortfaktor

09.03.2006
Der IT-Konzern IBM hat bei seinen Angeboten für den Öffentlichen Dienst in Deutschland das Thema Innovation in den Vordergrund gestellt.

"Es geht nicht in erster Linie um Kostensenkungen", sagte Geschäftsbereichsleiter Michael Maier am Donnerstag auf der Comptermesse CeBIT in Hannover. "Wir können den Standort Deutschland attraktiver machen, wenn es uns gelingt, unsere Verwaltung mit innovativen Prozessen zu modernisieren."

Bislang werde "e-Government" häufig auf den Internet-Auftritt der öffentlichen Verwaltung verkürzt. Zu den von Maier vorgestellten Ansätzen zählte das Konzept Shared Service Center, das sich in der Industrie mehr und mehr durchsetzt. Dabei geht es vor allem darum, Grundinfrastruktur wie Personalmanagement oder Gebäudemanagement gemeinsam zu nutzen. Bislang gebe es in fast allen öffentlichen Organisationen einen klassischen Verwaltungsaufbau, bei dem alle diese Funktionen vorgehalten werden.

"Der Ansatz Shared Service Center birgt ungeheure Potenziale", sagte der für den öffentlichen Dienst zuständige Leiter IBM Consulting Services, Eberhard Armbruster. "Wir glauben, dass dieser Ansatz in der öffentlichen Verwaltung Erfolg haben kann." IBM setze entsprechende Konzepte für Procter & Gamble um. BP habe sein Rechnungswesen komplett ausgelagert. Im Öffentlichen Dienst in Deutschland sei das Konzept Shared Service Center allerdings noch kein einziges Mal umgesetzt worden. "Uns fehlt eigentlich nur der politische Druck", zitierte Armbruster einen Verwaltungsleiter. (dpa/tc)