CeBIT: IBM-Benutzervereinigung sucht Mitglieder

09.03.2006
Mit einer konsequenteren Ausrichtung auf Business-Themen versucht die IBM-User-Group Guide Share Europe (GSE), Mitglieder aus dem oberen IT-Management zu gewinnen.

"Wir sind längst keine Mainframe-Vereinigung mehr", erklärte Wolfgang Auer, Altpräsident der GSE, in Hannover. Nur noch knapp ein Viertel der 54 Arbeitsgruppen in Deutschland befasse sich ausschließlich mit Großrechnerthemen. In den meisten Working Groups diskutierten die IT-Experten über Anwendungen, Middleware und andere Softwareaspekte. Gleichwohl räumte er ein, dass die Zahl der Mitglieder seit einigen Jahren leicht zurückgeht.

Auer führt dies auf die zahlreichen RZ-Konsolidierungen und Firmenzusammenschlüsse der Vergangenheit zurück. Die GSE reagiere auf diese Entwicklung mit einer Neuausrichtung: Die User Group beschäftige sich verstärkt mit Business-Themen und Komplettlösungen. Bereits seit 1999 richte sie regelmäßig Veranstaltungen für das obere IT-Management aus, im Jahr 2001 gründete sie den "Guide Executive Club", dem gegenwärtig etwa 45 europäische CIOs angehörten.

Europaweit zählt die GSE rund 1300 Unternehmen zu ihren Mitgliedern, davon etwa 480 in Deutschland. Die vor 47 Jahren gegründete User Group verstehe sich als "Mittler zwischen Kunden und der IBM", führte Auer aus. Über einen weltweiten "Requirement-Prozess" beeinflussten die Mitglieder die Produktpolitik des IT-Konzerns direkt. Die GSE kooperiert dazu mit dem US-amerikanischen Pendant Share und anderen internationalen IBM-Benutzergruppen.

Als Beispiel für deren Einfluss nannte Auer die noch immer als zu komplex kritisierten Preismodelle für Mainframe-Software. Nach heftiger Kritik in den CIO-Councils habe IBM Änderungen im Sinne der Anwender akzeptiert. Ausgestanden sei das Thema damit aber noch lange nicht: Die sogar für IBM selbst oft schwer durchschaubaren Modelle würden in den GSE-Arbeitsgruppen permanent diskutiert. (wh)