Datenverarbeitung überwuchert die Hannoveraner Büro-Show:

CeBIT holt die Software vom Dach

09.02.1979

HANNOVER/MÜNCHEN (ee) - Neuordnung der Hannover-Messe 1979 im vergrößerten CeBIT-Bereich, dessen Netto-Ausstellungsfläche nunmehr von 79 000 auf 91 000 Quadratmeter ausgebaut worden ist: Das bisher auf dem Dach der Halle 1 schlummernde Software-Angebot ist (bis auf zwei Aussteller) in die Halle 18 gewechselt.

Nunmehr findet der Besucher im bisherigen "Wartesaal zur Halle 1", der "doch etwas isoliert liegenden Halle 18" (so Messevorstand Diplomkaufmann Hubert H. Lange) ein "hervorragendes Angebot" von Büromaschinen, Datentechnik, ergänzt durch den Sektor Software.

Die Neugestaltung des CeBIT-Bereichs war nicht nur wegen des Aussteller-Andrangs in der Organisations-Branche selbst nötig: Der CeBIT-Bereich "formt die Hannover-Messe". Etwa dreißig bis 33 Prozent aller Fachbesucher während der Hannover-Messe kämen nur wegen der CeBIT. Insgesamt zählte die Büro-Fachmesse im vergangenen Jahr 170000 Besucher, davon waren 130 000 Fachbesucher (eine zwischen den verschiedenen Messeplätzen gängige Definition).

Peter Stielow, Mitglied des Vorstandes der Fachgemeinschaft Büro- und Informationstechnik im VDMA, erklärte zur Vorbereitung der CeBIT-Show 1979, daß die bundesdeutsche Büro- und Informationstechnik 1978 die hohen Zuwachsraten des Jahres 1977 nicht mehr erreichen konnte. Der Produktionswert kletterte in den ersten neun Monaten des Jahres 1978 nur noch um 15,6 Prozent gegenüber 23 Prozent im Vorjahr und dürfte (endgültige Zahlen liegen noch nicht vor) zum Jahresschluß mit plus 19,6 Prozent etwa 7,7 Milliarden Mark erreichen.

Freilich geht das schrumpfende Wachstum voll auf das Konto traditioneller Büromaschinen: Die Datenverarbeitung (im Oktober mit einem durchschnittlichen Auftragsbestand von 5,6 Monaten gegenüber 2,1 Monaten bei Büromaschinen) produzierte 1978 rund 75 Prozent des gesamten Büro- und Informationsvolumens. Für die DV bedeutet dies einen Zuwachs von 20 Prozent gegenüber 1977.

Bei der Datentechnik ist das Inlandsangebot 1978 auf 5,7 Milliarden Mark gestiegen. Obwohl die Importe mit drei Milliarden Mark den bisher absolut höchsten Wert erreicht haben, ist ihr Anteil der Inlandsmarktversorgung leicht rückläufig. Der Anteil der DV aus den Produktionsstätten innerhalb der bundesdeutschen Grenzen ist von 43,7 auf 47,2 Prozent gestiegen.

Beilagenhinweis:

Dieser COMPUTERWOCHE-Ausgabe sind Prospekte der Firma Hewlett-Packard, Frankfurt, beigelegt.