CeBIT: Gedränge im Kontakthof

08.03.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.
Personaler erwarten von Bewerbern auch auf der Messe in Hannover einen professionellen Auftritt.

Für die CeBIT hat sich Bernhard Slominski ein klares Ziel gesteckt: 20 qualifizierte Gespräche pro Tag. Der Projekt-Manager der Zooplus AG aus dem oberbayerischen Ismaning, die erstmals auf dem Karrierezentrum der COMPUTERWOCHE vertreten ist, will vier offene Entwicklerpositionen besetzen. Ebenso eindeutig sind die Erwartungen an die Bewerber: "Wer nur an den Stand kommt, um sich zu unterhalten", warnt Slominski, "verschwendet unsere Zeit."

Hier lesen Sie ...

  • was Personaler von der CeBIT erwarten;

  • wie Bewerber auftreten sollten;

  • was Rekrutierungsexperten auf die Palme bringt.

Auch in diesem Jahr werden viele Messebesucher die CeBIT dazu nutzen, um ihren Marktwert bei potenziellen Arbeitgebern zu erfragen.
Auch in diesem Jahr werden viele Messebesucher die CeBIT dazu nutzen, um ihren Marktwert bei potenziellen Arbeitgebern zu erfragen.

Die Ernsthaftigkeit, mit der das junge Unternehmen seine Messepremiere feiert, ist vorbildlich. Schließlich setzt sich angesichts der Konjunkturaufhellung in der IT auch der Personalmarkt in Bewegung. In Hannover müssen die ausstellenden Firmen mit einer Nachfragelawine wechselwilliger und karriereorientierter IT-Experten rechnen. Gut beraten ist also, wer mit klaren Rekrutierungszielen zum Branchenspektakel antritt und das Gespräch mit Bewerbern mit fest umrissenen Erwartungen führen kann.

Dem CW-Karriereforum einen Besuch abzustatten lohnt sich allemal. Viele Firmen locken mit attraktiven Positionen: Accenture will die SAP-Nachwuchsarbeit verstärken, Berater für Supply-Chain-Management an Bord holen und Experten für IT-Infrastruktur und Anwendungsarchitekturen für sich gewinnen. Vodafone sucht Vertriebsexperten im Mittelstand, und der Hamburger Service-Provider Easynet möchte mit Netzwerkexperten anbandeln, die auch etwas von Sicherheit und Abrechnungssystemen verstehen.

"Wir wollen uns als attraktiver Arbeitgeber und europäischer Service-Provider präsentieren", erläutert Sunita Mitter, HR Managerin bei Easynet, warum sich Personalsuche und Imagepflege gut ergänzen. "Wir sehen das Karriereforum auch als Marketing-Event", lässt sich Simone Spacke, Leiterin des Personal-Marketings bei Accenture, in die Karten schauen. Freilich sollte der lockere Aufgalopp der Unternehmen nicht mit Nachlässigkeit im harten Rekrutierungsgeschäft verwechselt werden. Bewerber sollten sich präzise vorbereiten. "Der Kandidat", präzisiert Insa Wilken von der Deutschen Börse AG in Frankfurt am Main das ideale Bewerberprofil, "sollte sich vor seinem Messebesuch übers Unternehmen informiert haben und ungefähr Bescheid wissen, in welchen Bereichen er tätig werden möchte." Ist der Interessent höflich, offen und freundlich - umso besser.