Messegelände wird anders aufgeteilt, die Struktur aber beibehalten

CeBIT erhält ein neues Gesicht

30.11.2001
HANNOVER (mo) - Zur CeBIT 2002 hat die Deutsche Messe AG das Messegelände gründlich aufgeräumt. Die gewachsene Struktur der Ausstellungsfläche wurde aufgelöst und neu gegliedert. Die Besucher werden die meisten Aussteller nicht mehr dort finden, wo sie im letzten Jahr waren.

Eine klare Dreiteilung in Hardware, Software und Kommunikation sowie verkleinerte Flächen für Spezialbereiche prägen das Erscheinungsbild der CeBIT 2002. "Der Großteil der Aussteller ist von der Umstrukturierung betroffen und präsentiert sich im Vergleich zum Vorjahr an anderer Stelle", beschreibt eine Sprecherin der Deutschen Messe AG die Auswirkungen.

Am wichtigsten aus Messesicht ist dabei die Zusammenführung des Bereichs Information Technology, die Bezeichnung für Hardwareanbieter. Die hierbei vertretenen Firmen waren in der Vergangenheit praktisch über das gesamte Messegelände verteilt. Sie sind künftig nur noch in den nordwestlichen Hallen zu finden. Die Osthallen 3 bis 8 beherbergen im kommenden Jahr die Software- und Serviceanbieter. Der Südwesten ist der Kommunikationstechnik vorbehalten.

SAP und Microsoft ziehen in Halle 4Konkret bedeutet das zum Beispiel für Microsoft und SAP, dass sie von Halle 2 in Halle 4 umziehen. Auch der IBM-Partnerstand findet sich künftig in Halle 4. IBMs Software-Unit wird auf einen vergrößerten Stand in Halle 1 verlagert. SAP hat die Gelegenheit genutzt und die Standfläche für die Partner um zirka 20 Prozent vergrößert.

Weitgehend unbeeinflusst von der Neuorganisation ist die Halle 1. Auch die Bankenwelt findet sich wie gewohnt in Halle 18 wieder. Das Job-Zentrum ist zwar wie im Vorjahr in Halle 10 angesiedelt, verfügt aber über sehr viel mehr Fläche, da das Reseller-Zentrum wegfällt - eine nicht unproblematische Entscheidung in einer Zeit, zu der die Firmen eher entlassen als einstellen. Mit deutlich weniger Raum muss sich dagegen der Bereich Konstruktion und Fertigung begnügen, der sich die Halle 11 mit den Forschern teilen muss.

An der zugrunde liegenden inhaltlichen Struktur der letzten Jahre hat die CeBIT aber nicht gerüttelt. Für Internet-Firmen gibt es keinen eigenen Messeplatz - die Anbieter kommen bei der Software unter.

Die neue Aufteilung wird von den meisten IT-Unternehmen begrüßt. Zum Beispiel weist Rudolf Möcklinghoff, Marketing-Leiter der SAP, darauf hin, dass Besucher sich in der alten Struktur nur schwer thematisch orientieren konnten, und hofft, dass dies nun besser wird. "Die Umstrukturierung war dringend nötig", argumentiert Möcklinghoff.

Trotzdem konnte die Messegesellschaft nicht verhindern, dass sich mit Computer Associates nach Oracle bereits der zweite der weltweit vier größten Softwareanbieter vom Messeplatz Hannover verabschiedet hat - SAP und Microsoft sind immerhin noch da. Einen Trend will der Veranstalter aus den Absagen aber nicht ableiten. "Von anderen großen IT-Anbietern erhalten wir keine Signale, dass sie der CeBIT den Rücken kehren wollen", stellt eine Messesprecherin klar.

Auch das schwierige wirtschaftliche Umfeld wird sich auf den Messeverlauf kaum negativ auswirken, erwartet man in Hannover. Zwar will die Messe AG einen schwächeren Besuch nicht ausschließen, allerdings erwartet sie keine solch dramatischen Auswirkungen wie bei der Systems in München und der Comdex in Las Vegas. Auch das noch einmal vergrößerte Messegelände soll wieder ausgebucht sein.

Die konkreten Zahlen zu den Ausstellern gibt die Messegesellschaft kommenden Montag bekannt. Im vergangenen Jahr haben 8100 Unternehmen auf der CeBIT ausgestellt und 830 000 Besucher den Weg nach Hannover gefunden.