CeBIT 2000/Neue Rekordzahlen bei Ausstellerzahl und -fläche

CeBIT 2000 beansprucht Führungsrolle als IT-Messe

25.02.2000
MÜNCHEN (CW) - Der frühere Termin der CeBIT 2000 tut der Beliebtheit der Messe keinen Abbruch. Nach Angaben der Deutschen Messe AG haben sich für die vom 24. Februar bis zum 1. März stattfindenden IT-Schau mehr als 7500 Aussteller gemeldet, rund 100 mehr als im Vorjahr. Der ungebrochene Trend zum Internet spiegelt sich auch in den Themen der CeBIT wider.

Die CeBIT 2000 bricht einmal mehr alle Rekorde. Die Anzahl der Aussteller wuchs um 1,4 Prozent auf rund 7500. Die Ausstellungsfläche beträgt 410000 Quadratmeter in 26 Hallen, etwa so viel wie 55 Fußballfelder. Gleichzeitig rechnet der Veranstalter mit etwa 700000 Besuchern. Die Aussteller stammen aus 63 Nationen. Diese Zahlen untermauern den Anspruch der CeBIT, IT-Leitmesse in Europa zu sein. Allerdings hat sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr verlangsamt. 1999 betrug der Zuwachs der Ausstellerzahl noch 2,4 Prozent.

Als Triebkräfte für die Entwicklung von IT und Telekommunikation gelten Internet und Electronic Commerce. Das schlägt sich in einer wachsenden Anzahl verfügbarer E-Business-Anwendungen auf der Messe nieder. Außerdem hat sich das Internet Protocol (IP) zum De-facto-Standard für Netzwerklösungen entwickelt. Selbst die Deutsche Messe AG zollt den neuen Internet-Technologien Tribut: In Zusammenarbeit mit Cyberradio hat sie Internet-Radiosendungen eingeführt. Täglich zwei Stunden werden Messenachrichten in Deutsch, Englisch, Aussteller-Highlights, Länderinformationen, Interviews, Besucherstimmen und Musik ausgestrahlt.

Den Telekommunikationssektor dagegen kennzeichnen neue mobile Kommunikationssysteme, wachsende Bandbreiten und fallende Preise. Inhaltlich wird dieser Bereich internationaler orientiert sein als im vergangenen Jahr: Viele Carrier nutzen die CeBIT als Plattform, um ihre Produkte und Dienste vorzustellen.

Zu den Trendthemen der Messe gehören außerdem Bluetooth, Linux, Universal Serial Bus (USB) und Fibre Channel. Die Bluetooth Special Interest Group will CeBIT-Besuchern die Spezifikation für drahtlose Kommunikation erfahrbar machen - in Form von in Mikrochips eingebauten Sendern, mit deren Hilfe sich digitale Geräte untereinander verständigen können. Zum ersten mal wird die Gruppe mit einem Gemeinschaftsstand von elf Mitgliedern, dem Bluetooth Information Display, in Halle 1 vertreten sein. Dort sollen die neuesten Lösungen vorgeführt werden.

Auch Linux-Anbieter wollen aus dem plötzlich erwachten Interesse an dem Betriebssystem Kapital schlagen, indem sie ihre unter Linux entwickelten Geschäfts- und Internet-Applikationen demonstrieren. Auf der CeBIT 2000 zeigen sie Lösungen von Prozessoren über Diagnose-Tools bis hin zu verschiedenen Versionen des Netz-Betriebssystems. In einem speziellen Linux-Pavillon in Halle 6 hat Linux International 16 Firmen unter einem Dach versammelt, darunter die Marktführer Caldera Systems, Red Hat, Suse und Turbo Linux.

Ebenfalls in Halle 6 hat das USB Implementers Forum (USB IF) den USB Pavillon aufgebaut, in dem sich Freecom, Inside Out und andere tummeln. Die Vereinigung hofft auf vermehrte Aufmerksamkeit für die Technologie, da USB 2.0 nun 40-mal schneller ist als USB 1.1.

Dort befindet sich auch der Fibre Channel Solutions Pavillon der Fibre Channel Industry Association (FCIA). Fibre Channel unterstützt eine Datentransferrate von 1 Gbit/s über Kupfer- oder Glasfaserkabel mit einer Reichweite von bis zu zehn Kilome-tern. Besucher können auf der CeBIT Fibre-Channel-Produkte wie Bridges, Hubs, Server, Software, Switches und Speichersysteme testen.

Einen Wermutstropfen mussten die CeBIT-Macher allerdings hinnehmen: Der wirtschaftlich wieder gesundete Macintosh-Spezialist Apple Computer gibt dieses Jahr Hannover zugunsten diverser Hausmessen einen Korb. Aufgrund der Vorbereitungen zur Weltausstellung Expo wurde die CeBIT einen Monat früher alsgewöhnlich angesetzt. Die Expo ist auch der Grund dafür, dass die Consumer-Messe CeBIT Home in diesem Jahr nicht in Hannover, sondern in Leipzig stattfindet.