CDI vor dem Aus

14.12.2004
Ein Insolvenzverwalter versucht, wenigstens Teile des unabhängigen IT-Bildungsinstituts zu retten.

Der CDI Deutsche Private Akademie für Wirtschaft GmbH, einem der traditionsreichsten und größten IT-Schulungsinstitute, droht die Insolvenz. Das Unternehmen konnte seinen Mitarbeitern seit einigen Monaten die Gehälter nicht mehr zahlen, verlautet aus dem Umfeld der Firma. Die Kanzlei Dres, Seidel, Bruder, Linnartz, Langer ist als Insolvenzverwalter eingesetzt worden und sucht nach Interessenten für eine Übernahme. Rechtsanwalt Kurt Bruder hofft, in der nächsten Woche einen Käufer präsentieren zu können. "Es wird mit einer Reihe von Parteien intensiv verhandelt. Wir sind zuversichtlich, dass ein Anbieter einsteigt und zumindest Teile von CDI übernimmt", gab sich der Münchner Rechtsanwalt optimistisch.

Experten, die sich im Trainingsmarkt auskennen, sind da weniger zuversichtlich. So meinte ein langjähriger freier Dozent, der nicht genannt werden möchte, dass es angesichts der schwierigen Marktlage kaum möglich sein werde, einen Interessenten für CDI zu finden. Die Arbeitsagentur fördert Weiterbildung viel weniger als früher, reihenweise haben sich die Anbieter vom Markt verabschiedet, darunter CT- Computer Training und Systemhaus Liegl. Viele mussten kräftig Personal abbauen, etwa die Bildungsinstitute der Arbeitgeber und der Gewerkschaften.

Kurse sollen noch zu Ende geführt werden

CDI ist noch mit 15 Instituten bundesweit vertreten. Einige davon sollen rentabel arbeiten. Die möchte der Insolvenzverwalter retten. Andere dagegen wie das in München sollen schon seit Jahren defizitär wirtschaften. Von einem Vertreter der Bundesagentur für Arbeit in München war zu erfahren, dass die meisten Kurse voraussichtlich zu Ende geführt werden könnten, da sie zum Großteil zum Ende des Jahres ausliefen. Ansonsten ließen sich die Teilnehmer "problemlos" in anderen Trainingshäusern unterbringen. Vom CDI-Geschäftsführer Rolf Scheuring war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten. (hk)