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CD-Kopierschutze werden immer trickreicher

19.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die großen Plattenfirmen führen langsam eine neue Generation von Kopierschutzen ein, die Filesharing-Netzen das Wasser abgraben sollen, dem Käufer aber beim Kopieren und gemeinsamen Nutzen von Musik gewisse Freiheiten lassen. BMG Entertainment beispielsweise bringt in der kommenden Woche ein neues Album des Hip-Hop-Sänger Anthony Hamilton auf den US-Markt, das mit der Software "MediaMax CD-3" der in Phoenix, Arizona, ansässigen Firma SunnComm Technologies gesichert ist. Bei dieser wird jeder Song zweimal auf die CD gebrannt - einmal im CD-Audioformat und einmal als Windows-Media-Datei mit DRM-Funktionen (Digital Rights Management).

BMG hat die neue Silberscheibe so konfiguriert, dass sich jeder Song dreimal auf dem PC brennen lässt. Außerdem darf jeder Titel an eine eingeschränkte Anzahl von Bekannten per E-Mail verschickt werden, dort lässt er sich genau zehnmal abspielen. Werden die Titel in Filesharing-Netzen abgelegt, lassen sie sich jedoch nicht wiedergeben. SunnComm erklärte, außer Hackern und echten Freaks könne praktisch niemand diese Limitierungen umgehen.

SunnComms Wettbewerber Macrovision aus Santa Clara, Kalifornien, hat mit Cactus Data Shield (CDS) 300 gleichfalls Technik entwickelt, die das Brennen von CDs und die Wiedergabe auf Computern erlaubt, aber andere Versuche blockiert, die Musik zu kopieren oder über das Netz zu verteilen. Mit älteren Cactus-Versionen ausgestattete CDs wurden nach Angaben des Herstellers bereits rund 150 Millionen mal außerhalb der USA verkauft. (tc)