Von der "Business Week" ermittelt:

Castro, Wang und Sculley sind überbezahlt

16.05.1986

MÜNCHEN (ujf) - Die Topmanager von Data General, Wang und Apple - Edson de Castro, An Wang und John Sculley - verdienen zuviel. Dies ist das Resümee einer Erhebung des US-Wirtschaftsmagazins Business Week, die sich mit den Gehältern amerikanischer Industriebosse befaßte. Im Vergleich mit den Gewinnen, die diese Manager für ihre Aktionäre erwirtschafteten, seien ihre Bezüge überproportional hoch, befand das Blatt.

Am schlechtesten unter den Computermanagern schnitt bei der Untersuchung der President der Data General Corp., Ed de Castro, ab. In der gesamten Industrie gibt es laut Business Week nur zwei Chefs, die in den Jahren 1983 bis 1985 noch weniger für ihr Geld getan haben, nämlich den Chairman der Holdingfirma DWG, Victor Posner, und den in den USA als Minus-Unternehmerpersönlichkeit schon sprichwörtlichen T. Boone Pickens jr.

Castro sahnte während der drei Jahre zehn Millionen Dollar ab, womit er sich einen Index von 353 einhandelte, was bedeutet, daß für jeden Dollar Gewinn zuvor 3,53mal soviel eingesetzt werden mußte wie beim Durchschnittsunternehmen. Denn diese Maßzahl errechnet sich aus dem Verhältnis des gezahlten Gehalts einschließlich Bonus zum branchenüblichen Durchschnittsgehalt, geteilt durch das Verhältnis zwischen der Eigenkapitalrendite des Unternehmens und der des Branchendurchschnitts. Der am günstigsten bewertete Manager, Floyd D. Gottwald jr., erreichte einen Wert von 38; er schaffte es 62 Prozent billiger als der statistische Normalchef.

Dr. An Wang und John Sculley, für die sich mit ihren Einkünften von 5,3 und 5,2 Millionen Dollar der Index 317 errechnet, liegen auf Platz 4 und 5 der uneffizientesten Manager Amerikas. Sie verdienen dreimal soviel wie ihre Mittelwert-Kollegen.