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CASA: HP wehrt sich gegen EMC

24.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Anwälte von Hewlett-Packard bemühen sich gegenwärtig, eine von EMC erreichte Einstweilige Verfügung abzuschmettern, die den weiteren Verkauf des teuer erworbenen Virtualisierungssystems "CASA" stoppen würde. Die Verfügung wurde im vergangenen Monat erteilt und geht auf ein Urteil vom Mai zurück, demzufolge die CASA-Technik gegen Patente von EMC verstößt.

HP hatte den Streit mit der Übernahme der Storage-Startup StorageApps im Jahr 2001 für 350 Millionen Dollar in Aktien geerbt. EMC hatte seine Klage bereits vor diesem Kauf angestrengt. Bei CASA handelt es sich um eine umbenannte Version von StorageApps' einstigem Flaggschiffprodukt. Es handelt sich, und das räumt HP selbst ein, schon vor Erlass der EV um ein "relatives Low-Volume-Produkt".

Beim Kauf von StorageApps hatte HP die rechtliche Lage ganz offensichtlich falsch eingeschätzt. Nach dem Urteil vom Mai waren Beobachter vielfach davon ausgegangen, man würde sich mit EMC außergerichtlich einig werden. Der Konkurrent aus Hopkinton, Massachusetts, blieb jedoch hart.

Bis zum vergangenen Jahr hatte HP eigentlich geplant, CASA mit der von Compaq geerbten Virtualisierungstechnik "Versastor" zu verschmelzen und das resultierende Produkt dann auf künftigen Smartswitches von Brocade laufen zu lassen. Im Dezember 2003 wurde dieses Vorhaben allerdings auf Eis gelegt. HP ist seither der einzige namhafte Anbieter, der kein eigenes vollwertiges Virtualisierungsprodukt in Entwicklung oder am Markt hat (wenn man von der OEM-Version von Hitachis "Tagmastore" einmal absieht). Noch in weiter Ferne jedenfalls sind HPs Pläne für eine Storage-Grid-Technik, die aber erst in rund drei Jahren marktreif sein soll. (tc)