Profitmarge von 8,5 Prozent erwartet

Capgemini hebt Gewinnprognose

08.11.2007
Der IT-Dienstleister Capgemini konnte seinen Umsatz im dritten Quartal steigern und dabei auch seine Profitmarge erhöhen.

Im dritten Quartal hat Capgemini seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert. Gut lief vor allem das Geschäft mit Systemintegration im CRM- und Supply-Chain-Management-Umfeld. Hier kletterten die Einnahmen um 9,2 Prozent. Auch das Beratungsgeschäft entwickelt sich mit acht Prozent Zuwachs erfreulich, während der Outsourcing-Umsatz nur um ein Prozent zulegte.

Den umstrittenen Deal mit der britischen Steuerbehörde HM Revenue & Customs konnte der französische IT-Dienstleister allerdings um drei Jahre verlängern, wie gestern bekannt wurde. Damit endet die Laufzeit jetzt erst 2017. Der Anfang 2004 unterzeichnete Vertrag hatte in den vergangenen Jahren immer wieder wegen ausufernder Kosten für Schlagzeilen gesorgt. Capgemini wurde vorgeworfen, unverhältnismäßig viel Profit aus dem Deal zu ziehen.

Generell entwickelt sich der Profit besser als erwartet. So soll die operative Gewinnmarge im Gesamtjahr bei fast 8,5 Prozent liegen. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit sieben Prozent gerechnet. Damit haben sich die Befürchtungen, Capgemini werde von der Kreditkrise in den USA in Mitleidenschaft gezogen, als unbegründet erwiesen. Im September hatte der IT-Serviceanbieter noch eingeräumt, dass die Krise seine Finanzdienstleistungssparte schwer getroffen habe. Vor allem durch die Übernahme von Kanbay International hat Capgemini seine Präsenz im Markt für Services für Finanzdienstleister stark ausgebaut. Fast 17 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen mittlerweile auf diese Branche.

Die verbesserten Margen sind zum Teil auch auf den Ausbau der Offshore-Kapazitäten zurückzuführen. Capgemini beschäftigt mittlerweile rund 19.000 Mitarbeiter in Niedriglohnregionen wie Indien, China, Polen und Marokko. Das entspricht 23 Prozent der Gesamtbelegschaft. Damit verfolgt das Unternehmen eine wesentlich konsequentere Offshore-Strategie als meisten anderen europäischen IT-Serviceanbieter. Am massivsten setzte Capgemini diese in Indien um: Hier hat sich die Zahl der Mitarbeiter innerhalb von einem Jahr auf 16.300 fast verdoppelt. (sp)