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Cap Gemini verliert seinen Chef und 1900 weitere Mitarbeiter

13.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Geoff Unwin wird seinen Chefposten beim europäischen IT-Beratungshaus Cap Gemini Ernst & Young zum Jahresende an den Nagel hängen. Das gab der 59-jährige Topmanager am gestrigen Mittwoch zusammen mit weiteren Entlassungen sowie einer gesenkten Jahresprognose bekannt. Unwin erklärte, er habe seinen Rücktritt schon seit längerem für seinen 60. Geburtstag geplant. Er habe nichts mit dem wirtschaftlichen Druck zu tun, unter dem Gap Gemini derzeit stehe. Zu Unwins Nachfolger ernannte das Unternehmen seinen Chief Operating Officer (COO) Paul Hermelin, der das Ruder zum 1. Januar 2002 übernehmen werde.

Zudem konkretisierte Cap Gemini die vor kurzem angekündigten Entlassungen (Computerwoche online berichtete). Das in Paris ansässige Unternehmen will 1900 weitere Stellen streichen. Damit müssen in diesem Jahr insgesamt 5400 Mitarbeiter oder neun Prozent der Belegschaft ihren Hut nehmen. Die Restrukturierungsmaßnahmen, die von den Analysten begrüßt wurden, werden in der Jahresbilanz mit Kosten von insgesamt 200 Millionen Euro zu Buche schlagen. Mit den Entlassungen will Cap Gemini jährlich rund 800 Millionen Euro einsparen.

Gleichzeitig senkte das Beratungshaus seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Hatte die Firma zur Jahresmitte noch einen Gesamtumsatz von neun Milliarden Euro und eine operative Marge von acht bis neun Prozent erwartet, geht man nun nur noch von Einnahmen in Höhe von 8,4 Milliarden Euro aus. Die operative Marge soll bei lediglich fünf Prozent liegen. Die Senkung der Prognosen begründete Cap Gemini mit den stark gesunkenen IT-Investitionen der Unternehmen vor allem im TK-Sektor. (ka)