Gegen Schließung von Niederlassungen

Callcenter-Mitarbeiter protestierten vor Telekom-Zentrale

26.09.2008
Rund 350 Mitarbeiter aus Callcentern der Telekom in Nordrhein-Westfalen haben am Freitag vor der Konzernzentrale gegen die geplante Schließung von Niederlassungen protestiert.

Vor Beginn einer Aufsichtsratssitzung der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH in Bonn wandte sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erneut gegen die "Kahlschlagpläne" des Managements und sprach von einem "unsozialen" Vorgehen. Festnetzchef Timotheus Höttges rechtfertigte vor den Mitarbeitern erneut die Pläne des Vorstands. Mitte August hatte der größte europäische Telekom-Konzern angekündigt, 39 Callcenter in Deutschland zu schließen und auf 24 Standorte zu konzentrieren. Den Schritte begründete das Unternehmen mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit auf diesem Gebiet. Insgesamt sind 8000 Beschäftigten in den Callcentern der Telekom von der Maßnahme betroffen, darunter 5000 allein in NRW. Allen soll ein gleichwertiger Arbeitsplatz an anderer Stelle angeboten werden. Viele müssten aber deutlich längere Anfahrtszeiten in Kauf nehmen.

Den eigentlichen Skandal der Schließungspläne sieht ver.di darin, dass sich die Deutsche Telekom aus der Fläche zurückziehen will. Zugleich wendet sich die Gewerkschaft dagegen, dass die Veränderungen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Ver.di hat mehrfach betont, alles zu unternehmen, um die Pläne zu verhindern. (dpa/sh)