Hardware-basiertes Caching reduziert Wartezeiten

Cacheflow beschleunigt den Zugriff auf das Web

11.09.1998

Wartezeiten beim Web-Zugriff kosten Nerven und Geld. Verschiedene Lösungen bieten die Möglichkeit, häufig angesteuerte Web-Sites zwischenzuspeichern. Wird die Seite erneut aufgerufen, steht sie in wesentlich kürzerer Zeit zur Verfügung. Zwei neue Hardware-basierte Site-Sammler, "Cacheflow 100" und "Cacheflow 1000", hat das gleichnamige Unternehmen aus Palo Alto vorgestellt.

Die Cacheflow-Reihe besteht aus zwei Boxen, die sich für die 19-Zoll-Rack-Montage eignen. Das 100er-Gerät verfügt über eine 2-GB-Festplatte sowie 128 MB an Arbeitsspeicher. Gleich einige Klassen größer ist die Variante 1000 mit bis zu 25 GB Speicherplatz, wobei sich die Platten laut Cacheflow im laufenden Betrieb auswechseln lassen. Auf der Fast-Ultra-Wide-SCSI-3-Backplane finden maximal 512 MB RAM Platz. Ein Ethernet-10/100-Base-T-Port übernimmt die Verbindung der beiden Geräte mit dem Unternehmensnetz.

Das integrierte Betriebssystem "Cache-OS" sorgt dafür, daß die URLs tabellarisch im Arbeitsspeicher für den schnellen Abruf vorgehalten werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren speichert die Software Web-Seiten nicht als komplette Dateien, sondern auf Basis der einzelnen Objekte ab. Ein laut Cacheflow "aktives" Caching bewirkt, daß verschiedene Web-Elemente wie Texte, Applets oder Grafiken in unterschiedlichen Abständen geladen werden. Durch einen speziellen Algorithmus sollen die Geräte selbständig entscheiden können, wann ein Objekt wieder aufzufrischen ist und dies bereits vor einer möglichen User-Anfrage erledigen.

Nach Angaben von Cacheflow sind zwei verschiedene Betriebsarten möglich. Im Proxy-Modus richten Browser HTTP-Anfragen direkt an den Cache. Das transparente Verfahren sieht vor, die Requests über einen Router oder Switch an die Geräte umzuleiten. Während das Proxy-Caching durch den Konfigurationsaufwand an den Clients eher für Unternehmen in Frage kommt, bietet sich der transparente Weg vor allem zum Einsatz bei ISPs an.

Die Verwaltung der Cacheflows geschieht mittels einer Java-basierten Management-Konsole. Über den Standard-Browser kann der Administrator von jedem Platz im Netzwerk auf das paßwortgeschützte Tool zugreifen. Statistiken sollen ihn bei seiner Arbeit unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Informationen über die Anzahl und Größe der gespeicherten Objekte, eine Auswertung der Cache-Nutzung und -Effizienz sowie von Nutzungsprotokollen. Ferner sendet die Software auch Warnungen per E-Mail ab.

In Europa sind beide Geräte beim britischen Distributor BTN Internetworking http://www.btn.co.uk , Wokingham, erhältlich. Die Preise liegen je nach Ausstattung voraussichtlich zwischen 40000 und 50000 Dollar.