Management von Zugriffsrechten

Cabletron integriert Merkmale des Routing in seine Switches

24.05.1996

Securefast ist laut Cabletron ein Tool zur Verwaltung von Netzen, das Administratoren die Möglichkeit gibt, Regeln für den Benutzerzugriff auf Ressourcen in Enterprise Networks zu definieren. Zu der Produktreihe kommen jetzt neu der "VLAN Manager" und "VNET Manager" hinzu, wobei es sich dem Hersteller zufolge um zwei verbindungsorientierte Management-Applikationen für virtuelle Netze handelt.

Ebenso wie das kürzlich von Cisco Systems vorgestellte "Netflow Switching" stellt Securefast ein Verfahren dar, das Elemente der Bridging- und Routing-Technologie mit Funktionen des Switching kombiniert. Bei dem Ansatz werden zum Beispiel Routing-Dienste der Schicht 3 des OSI-Modells direkt in die Switches integriert. Das Verfahren basiert darauf, lediglich das erste Paket zu routen. Sobald die Verbindung zum Zielknoten identifiziert und hergestellt wurde, werden alle weiteren Pakete über denselben Pfad ohne zusätzliches Routing übertragen.

Mit dieser Technologie soll dem Hersteller zufolge die Performance im Netz erhöht werden. Außerdem biete, so Peter Meinel, frischgebackener General Manager der Cabletron Systems GmbH, das verbindungsorientierte Konzept von Securefast Anwendern die Möglichkeit, sanft von paketbasierten LANs zu zellorientierten Techniken wie ATM zu migrieren.

Weiteres Merkmal der Neuentwicklung ist der Broadcast-Interception-Service, der Lösungen für Sicherheit, Broadcasts, Multicasts und Überlastung des Netzwerks bietet. Mit Broadcast-Interception können Kunden den Broadcast-Verkehr in einem ge- switchten Netz selbst steuern, ohne daß dafür ein Router erforderlich ist.

Mit dem VLAN Manager, der zunächst für die Enterprise-Management-Plattform "Spectrum" von Cabletron verfügbar ist, können den Amerikanern zufolge virtuelle LANs logisch definiert, verwaltet und konfiguriert werden. Die Company mit Hauptsitz in Rochester, New Hampshire, plant auch, Versionen zu entwickeln, die auf SNMP-basierten Plattformen wie Openview, Sunnet Manager und Netview für AIX laufen. Außerdem wird eine Stand-alone-Version für Windows NT entwickelt.

Durch eine automatische Registerfunktion mit dem Namen "Wizard" können Netz-Mananger automatisch auf Grundlage der Protokolltypen, die im Netz gefahren werden, VLAN-Gruppen erstellen. Durch die Gruppierung von Nutzern und Geräten wird laut Cabletron die Leistung des Netzes erhöht und die Verwaltung vereinfacht. Außerdem erspart diese Funktion laut Herstellerangaben Zeit bei der Konfiguration, weil die Netzadressen der Anwender nicht mehr eingegeben werden müssen.

Für Kunden, die Mehrwertdienste wie Regel- und Anrufabrechnungs-Management benötigen, wurde der VNET Manager konzipiert. Über diese Plattform bietet Cabletron Funktionen wie zum Beispiel die Rechtevergabe der Nutzer beim Zugriff auf Ressourcen. Zu den Schlüsselkomponenten des VNET Manager gehören die Software "Securefast Switch Client", die "Securefast Management Suite" sowie ein "Securefast Virtual Network Server" (SFVNS). Der Server, der ins Rack integriert werden kann, überwacht alle benutzerdefinierten Regeln des geswitchten Netzwerkes. Die Amerikaner beabsichtigen, einen solchen Server auch für ihre unternehmensweite Switch-Plattform "MMAC-Plus" zu entwickeln.

Cabletron, den Marktforschern von Dataquest zufolge weltweit größter Hersteller modularer Hub-Systeme und mit Spectrum Nummer drei bei Enterprise-Management-Systemen, setzte im letzten Geschäftsjahr weltweit 1,1 Milliarden Dollar um. Davon entfielen rund 800 Millionen Dollar auf Nordamerika, 270 Millionen Dollar auf Europa und der Rest auf den pazifischen Raum. Mittelfristig soll das Verhältnis laut Meinel stärker zugunsten von Europa ausschlagen, wo Cabletron rund 50 Prozent seines Gesamtumsatzes anstrebt. In Deutschland nahm die Company 1995 128 Millionen Mark ein, was eine Umsatzsteigerung von 78 Millionen Mark bedeutete.