Web

CA und Ermittler verhandeln über Lösung

20.09.2004

Computer Associates (CA) und Ermittler von US-Justizministerium und -Börsenaufsicht verhandeln nach mehr als zweijährigem Verfahren wegen Bilanzbetrugs des Softwarekonzerns laut "Wall Street Journal" jetzt intensiv über eine Lösung. Insidern zufolge steht dabei auch ein Strafaufschub ("Deferred Prosecution") zur Debatte, der bei Unternehmensdelikten nur selten angewendet wird.

Eine entsprechende Übereinkunft könnte demnach bereits binnen Tagen angekündigt werden. Sie könnte ebenfalls eine Geldbuße sowie die Ernennung eines unabhängigen Auditors beinhalten, der CAs Buchhaltung überwachen soll. Ebenfalls denkbar seien Auflagen für CA, den Behörden bei der Rückforderung von aufgrund geschönter Bilanzen gezahlter Boni an (zumeist frühere) Manager des Unternehmens behilflich zu sein.

CA hat bereits eingeräumt, es habe in der Vergangenheit mehr als zwei Milliarden Dollar falsch verbucht, unter anderem durch Rückdatierung von Vertragsabschlüssen. Der frühere Chief Financial Officer (CFO) und drei weitere hochrangige Finanz-Manager haben sich in entsprechenden Strafprozessen bereits schuldig bekannt und warten auf ihre Verurteilungen. Eine Anklageerhebung gegen das Unternehmen wollen dessen Anwälte aber unbedingt vermeiden, da diese bestimmte Geschäfte mit der öffentlichen Hand unmöglich machen würde. (tc)