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CA übernimmt Niku

09.06.2005
Der US-Anbieter von IT-Management- und -Governance-Lösungen soll neuen Wind in CAs System-Management-Geschäft bringen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Computer Associates (CA) will Niku Corp., einen US-Anbieter von IT-Management- und -Governance-Lösungen ("IT-MG"), für rund 350 Millionen oder 21 Dollar je Aktie in bar übernehmen. Damit zahlt CA einen Aufschlag von 27 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Niku-Aktie am gestrigen Mittwoch. Die Geschäftsführungen der beiden Unternehmen haben die Übernahme bereits abgesegnet. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Niku-Aktionäre und die zuständigen Kartellbehörden soll der Deal innerhalb der kommenden 3 Monate abgeschlossen werden. Ein Großteil der 290 Niku-Mitarbeiter wird voraussichtlich übernommen, hieß es.

"Mit der Integration von Niku wird CA in der Lage sein, das breiteste und umfangreichste IT-Governance- und Service-Management auf den Markt zu bringen", erklärte Konzernchef John Swainson in einem Statement. IT-Governance, also die Steuerung und Kontrolle der IT-Aktivitäten, besitze bei CIOs oberste Priorität. Sie würden daran gemessen, ob ihre Investitionen zu Wachstum, Produktivität und Profitabilität ihres Unternehmens beitragen.

Computer Associates, vor allem auf System- und Sicherheitssoftware spezialisiert, will nach eigenen Angaben die Niku-Lösungen in Techniken aus dem Unicenter-Geschäft integrieren. Die System-Management-Plattform steht bei CA für einen jährlichen Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar. CA hofft, mit diesem Schritt den Marktanteil zu erhöhen und die Konkurrenzfähigkeit des System-Management-Geschäfts zu verbessern. Die Sparte Business Service Optimization (BSO) werde sich dank der Akquisition zu einem der am stärksten wachsenden Bereiche des Konzerns entwickeln, versprach Swainson.

Mit Nikus IT-Governance-Angebot dringt CA in einen Bereich ein, der deutlich stärker wächst als der gesamte Softwaremarkt: Im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 steigerte Niku seine Umsätze um 45 Prozent auf 66,3 Millionen Dollar. Die Lizenzerlöse der Kalifornier legten im Jahresvergleich sogar um 64 Prozent auf 30,3 Millionen Dollar zu. Der Nettoprofit verbesserte sich von 100.000 auf vier Millionen Dollar oder 30 Cent je Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr stellte Niku im Februar ein weiteres Umsatzplus von 20 Prozent und eine höhere Marge in Aussicht. (mb)