Gute Zahlen, schlechte Zahlen

CA setzt weiter auf Verwirrung

26.10.2001
NEW YORK (IDG) - Der Softwarekonzern Computer Associates (CA) hat seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal erneut nach zwei verschiedenen Bilanzierungsmethoden vorgelegt. Die Ergebnisse weichen deutlich voneinander ab.

CA hat in seinem zweiten Fiskalquartal wie auch in den vorhergehenden Berichtszeiträumen auf zwei verschiedene Weisen Bilanz gezogen. Nach dem herkömmlichen US-amerikanischen GAAP-Verfahren (GAAP = Generally Accepted Accounting Principles) wies der Konzern einen Nettoverlust von 291 Millionen Dollar oder 50 Cent je Aktie aus. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte die auf Speicher-, Sicherheits-, System- und Knowledge-Management-Lösungen spezialisierte Company noch einen Gewinn von 138 Millionen Dollar oder 23 Cent je Aktie erwirtschaftet. Der Umsatz halbierte sich im Jahresvergleich von 1,54 Milliarden auf 734 Millionen Dollar.

Nach der von CA neuerdings bevorzugten Pro-forma-Bilanzierungsmethode, bei der Umsätze nicht komplett bei Vertragsabschluss, sondern kontinuierlich über die Vertragslaufzeit verteilt gebucht werden, kommt der Konzern auf einen Profit von 359 Millionen Dollar oder 61 Cent je Aktie. Das sind 57 Prozent mehr als im zweiten Fiskalquartal des Vorjahres. Die Einnahmen stiegen nach diesem Modell um 3,2 Prozent auf 1,44 Milliarden Dollar an.

Mit dem Flaggschiff "Unicenter", einer Softwaresuite für das Infrastruktur-Management, erwirtschaftete der Konzern 41 Prozent seiner Umsätze mit Neuverträgen im zweiten Quartal. Ein Fünftel der Einnahmen stammte aus dem Bereich "E-Business-Transformation und -Integration". Mit Speichersoftware setzte CA 19 Prozent, mit Sicherheitslösungen elf Prozent um. "Jasmine", die von dem Unternehmen stark beworbene Software für Enterprise-Portale und das Wissens-Management, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Kunden waren lediglich bereit, für 17 Millionen Dollar Lizenzen zu kaufen.

Einen weiteren Schwachpunkt in der Quartalsbilanz bildete das Geschäftsfeld der IT-Dienstleistungen. Hier konnten nur Einnahmen von 72 Millionen Dollar verbucht werden, rund neun Millionen Dollar unter Plan. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte der Umsatz mit Services (nach beiden Bilanzierungsverfahren) noch 154 Millionen Dollar betragen. Trotzdem erhöhte CAs CEO Sanjay Kumar die Prognosen für das laufende Quartal. Statt der von Analysten erwarteten 50 Cent Pro-forma-Gewinn je Aktie will der Konzern ein Plus von 61 Cent erreichen. Nach der GAAP-Methode erwartet Kumar im laufenden Berichtszeitraum einen Umsatz von 740 Millionen Dollar, nach dem neuen Bilanzierungsmodell sind sogar Einnahmen in Höhe von 1,45 Milliarden Dollar angepeilt.