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CA revidiert Bilanzen für vier Jahre

01.08.2006
CA hat seine lange überfällige Bilanz für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr vorgelegt und außerdem die Berichte der vergangenen vier Fiskaljahre revidiert.

Grund für die Korrekturen waren falsch datierte Aktienoptionen und fehlberechnete Einnahmen. Für sein am 31. März abgeschlossenes viertes Quartal wies der Softwarekonzern aus Islandia, New York, einen Nettoverlust von 41 Millionen Dollar oder sieben Cent pro Aktie aus nach (neu berechneten) 24 Millionen Dollar oder vier Cent je Anteilschein Gewinn in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Die Einnahmen stiegen im Jahresvergleich von (gleichfalls neu berechneten) 930 Millionen Dollar auf 948 Millionen Dollar.

Der aktuelle Verlust fällt geringfügig höher aus als in den im letzten Monat veröffentlichten vorläufigen Zahlen; durch die Neuberechnung bessere Zahlen für den Rest des Jahres gleichen dies indes wieder aus.

CA hatte die Veröffentlichung der Bilanz aus verschiedenen Gründen verschieben müssen. Zuerst gab es Probleme, die Buchhaltungen übernommener Firmen auf das Abonnement-Preismodell des Unternehmens umzusetzen. Dann wurden unerwartet hohe Vertriebsprovisionen festgestellt - unter anderem weil viele Abschlüsse mehr als einem Vertriebsbeauftragten angerechnet wurden. Schließlich folgte noch das Eingeständnis, dass vom Verwaltungsrat gebilligte Aktienoptionen für Mitarbeiter erst bis zu zwei Jahre später vergeben und die Einnahmen im Fiskaljahr 2005 zu niedrig angesetzt worden waren.

Für CA ist die ganze Geschichte ausgesprochen peinlich. Das früher unter Computer Associates firmierende Unternehmen wollte eigentlich eine saubere Buchhaltung präsentieren, nachdem es sich von einem massiven Bilanzbetrug mit unter anderem rückdatierten Abschlüssen erholten musste, der fast die gesamte Chefetage den Job kostete.

CA war außerdem auf eine Reihe "gravierender Schwachstellen" bei seiner Einhaltung der Sarbanes-Oxley-Auflagen gestoßen. "Mit der Einreichung unseres Form 10-K können wir nun nach vorne schauen", äußerte sich Firmenchef John Swainson erleichtert. (tc)