Neue Arcserve-Version für das Highend-Segment

CA nutzt EMC als Sprungbrett in den Speichermarkt

19.01.2001
MÜNCHEN (CW) - Computer Associates (CA) plant eine neue Version seiner Speicher-Management-Software "Arcserve". Die für April dieses Jahres erwartete Speicherapplikation soll besser mit den Produkten der Firma EMC zusammenarbeiten können.

Mit der neuen Version von Arcserve will CA die Marktbasis seiner Speicher-Management-Lösung ausbauen. Adressierte der Framework-Spezialist mit seinen Storage-Produkten bislang in erster Linie das Midrange-Segment sowie die Windows-Welt, so soll die nächste Variante auch die Bedürfnisse des Highend-Bereichs im Speichermarkt erfüllen können.

Laut Ricardo Anturna, Marken-Manager für Speicherprodukte bei CA, werden zukünftig auch die Unix-Derivate AIX, Solaris und HP-UX unterstützt. Ein wichtiger Partner für die neue CA-Strategie sei EMC. So werde die Einbindung der "Symmetrix"-Systeme in die Unternehmens-DV über Arcserve verbessert. Ferner unterstütze die CA-Software nun auch EMC-Speichertechniken wie "Timefinder" oder "Fastrax". Grundlage der engen Kooperation CAs mit EMC ist der Beitritt zum E-Infostructure Developers Program (EIDP) des Speicherexperten aus Hopkinton im Dezember letzten Jahres. Damit erhält CA Zugriff auf die Application Programming Interfaces (APIs) von EMC und kann seine Anwendungen auf die EMC-Produkte abstimmen. So unterstützt zum Beispiel die Storage-Resource-Management-(SRM-)Lösung "CA Vantage" zukünftig auch die Symmetrix-Speichersysteme.

Grundsätzlich bedeutet der Beitritt CAs zum EMC-Programm, dass sich der Management-Spezialist die notwendigen APIs einkauft, damit seine Produkte mit den EMC-Systemen funktionieren. Von einer Kooperation zweier gleichberechtigter Partner für offene Speicherstandards, wie es CA darstellt, kann angesichts der proprietär ausgerichteten Produktpolitik EMCs nicht die Rede sein. Der Speicherhersteller kann auf seine breite Basis an installierten Systemen pochen und lässt sich die Schnittstellen teuer bezahlen. Anbieter von Management-Lösungen können es sich wiederum nicht leisten, die EMC-Geräte links liegen zu lassen, und machen gute Miene zum bösen Spiel: Sie kaufen sich die APIs.

CA versucht, sich mit seiner Storage Area Network Integrated Technology Initiative (Saniti) das Motto "Offene Speichernetze" auf die Fahnen zu schreiben. Mittlerweile tut dies allerdings praktisch jeder Hersteller im Storage-Geschäft. Die Initiativen müssen sich daran messen lassen, welches Hersteller- und Gerätespektrum sie bedienen können. Hier hat sich CA erst noch zu beweisen. Mit der Unterstützung der EMC-Geräte allein ist es jedenfalls nicht getan.