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CA: Neuer (alter) Name, neues Glück?

14.11.2005
Computer Associates (CA) hat auf seiner Hausmesse CA World erneute Restrukturierungen und neue Produkte angekündigt. Damit will das Unternehmen wieder eine Führungsrolle übernehmen.

Die Botschaft, die CAs CEO John Swainson zu vermitteln versucht, lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: "Wir sind wieder da." Nach den Turbulenzen der letzten Jahre, nach unsauberen Abrechnungsmethoden und einem Wechsel des Managements will der Anbieter jetzt wieder Gas geben. "Wir haben dieses Unternehmen umgekrempelt", bekräftigte der vor ziemlich genau einem Jahr bei CA angetretene Swainson vor den rund 6000 Teilnehmern bei seiner Eröffnungsrede zur CA World in Las Vegas.

Er nannte dabei sechs Prioritäten, auf die sich die Arbeit des Unternehmens konzentrieren soll: Der Aufbau von starken Kundenbeziehungen; das Fokussieren auf die Märkte, in denen eine Führungsposition erreichbar ist (hierzu zählt der Manager Systems-Management, Network-Management, Storage-Management und Security-Management); das Anpassen des Unternehmens, so dass sich Marktchancen nutzen lassen; den Aufbau starker Partnerschaften; das Schaffen eines soliden Fundaments für Wachstum, sowie das Etablieren einer leistungsorientierten Mitarbeiterkultur.

Als Teil dieser Maßnahmen hat CA seine Führungsmannschaft umgebaut und seine Organisation erneut umstrukturiert, um gegenüber der Konkurrenz wieder Boden gut zu machen. In Europa sieht das beispielsweise so aus, dass die insgesamt 33 bislang eigenständigen Ländergesellschaften künftig nach Regionen zusammengefasst werden sollen. Jede der fünf Einheiten ist auf einen bestimmten Markt ausgerichtet: Zu West gehören Großbritannien, Irland, Südafrika und Israel, Süd umfasst Frankreich, die iberische Halbinsel, Italien und Griechenland.

Die zentrale Region besteht aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Nord und Ost setzen sich aus Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, den Benelux- und den baltischen Staaten beziehungsweise den arabischen Ländern, Russland, Zentral- und Osteuropa, Pakistan sowie Nord- und Zentralafrika zusammen. Die Absicht dabei ist, die Transparenz auf europäischer Ebene zu erhöhen.

Zusätzlich bildet CA die fünf EMEA-weiten Geschäftseinheiten Enterprise System-Management, Security-Management, Storage-Management, Business Service Management und Mainframe. Dieser Wandel ist nach Aussagen von Andrew Dutton, Senior Vice-President und General Manager für Europa, Nahost und Afrika, im Bereich Deutschland bereits vollzogen worden.

50 Prozent der Belegschaft kümmern sich um die Bestandskunden, die übrige Mannschaft ist einem der Technikbereiche zugeordnet. Das Ergebnis sei "sehr viel versprechend" und soll dem Unternehmen helfen, "schneller als der jeweilige Markt zu wachsen". Geht es nach Dutton, sind die Regionen künftig zwei Prozent erfolgreicher als der jeweilige größte regionale Konkurrent.

Entsprechend den neuen regionalen Einheiten wurde das Senior Management erneuert und erweitert. Einige der neuen Führungskräfte - wie Peter Rasp, bislang Geschäftsführer von CA Deutschland - wurden aus dem CA-Personalstamm rekrutiert, andere kamen neu hinzu. Hier sind Alan Banks oder Sabby Gill zu nennen: Banks kam von BEA Systems, Gill von Oracle.

Neu sind außerdem die so genannten "CA Labs": Unter der Führung des von IBM abgeworbenen Experten Gabby Silberman errichtet das Unternehmen weltweit mehrere Zentren, in denen unabhängig von Produkten technische Entwicklungen im Mittelpunkt stehen sollen. Es ist geplant, dass eigene Spezialisten, Entwickler aus einzelnen Produktbereichen, Studenten und Professoren renommierter Hochschulen sowie ausgesuchte Kunden daran mitarbeiten. Die Einmaligkeit des Projekts betont Yogesh Gupta, Chief Technology Officer bei CA: "So etwas gab es vorher noch nicht."

Im Zentrum der technischen Aktivitäten steht laut Swainson das Enterprise IT Management (EITM). Kunden sollen eine übergreifende, aber modulare Plattform erhalten, die das Verwalten des Netzes, von Systemen, Speicher und Sicherheit von einer einzigen Konsole mit einem einheitlichen Satz von Werkzeugen ermöglicht. Eine wichtige Rolle hierbei wird die neue Version 11 des Flaggschiffs "Unicenter" spielen, die auf der CA World vorgestellt wird.

Daneben will CA jedoch noch weitere 25 brandneue Lösungen präsentieren. Dazu gehören etwa die "EITM Accelerators". Pakete mit Tools und Verfahrensweisen, die Anwendern den Einstieg in helfen sollen. "Dies ist die größte Ankündigung in der Geschichte unseres Unternehmens", betonte Swainson, der am Ende seiner Keynote zudem "einen neuen Look, ein neues Logo und einen neuen Namen" bekannt gab: Künftig heißt das Unternehmen nur noch CA.

Das neue Logo besteht zwar nach wie vor aus den beiden Buchstaben (ohne den umschließenden Kreis), doch rücken sie nun näher zusammenrücken und verschmelzen fast ineinander. Mit dem bedeutungsschwangeren Slogan "Believe again" will der Hersteller diese Änderungen in den nächsten Wochen bekannt machen. (ave)