Als sich Projektleiter Stefan Pittner im Februar 2006 an die Arbeit machte, herrschten bei der Kölner Behörde klare, wenn auch informationstechnisch leicht angestaubte Verhältnisse: Für die Telefonie war eine alte analoge TK-Anlage zuständig, während die Daten in einem separaten Netz transportiert wurden. Ein Jahr später kam die BZgA dem Anspruch, eine moderne Multimedia-Behörde zu sein, näher. Im Rahmen der Migration fand eine Neuverkabelung von Cat-3- auf die in puncto Bandbreite deutlich leistungsfähigeren Cat-7-Kabel statt. Die bisherige Trennung zwischen Sprache und Daten wurde aufgehoben.

Gleichzeitig ersetzen mit einem Rahmenvertrag erworbene Cisco-Geräte den vorhandenen Wildwuchs aus Switches und Routern verschiedener Hersteller. Die so erreichte Monokultur ist für den Projektleiter ein wichtiger Aspekt: Da es nur noch einen Ansprechpartner und ein System gebe, komme es nicht mehr vor, dass sich Anbieter bei Problemen gegenseitig die Schuld zuwiesen, sagt Pittner. Als Erweiterung denkt er nun auch über die Einführung von Unified Communications nach - allerdings erst im zweiten oder dritten Schritt. Zum einen sei eine solche Aufgabe mit nur drei Mitarbeitern in der IT nicht leicht zu erledigen. Zum anderen freuen sich die rund 160 Nutzer schon über die jetzt vorhandenen Funktionen.

Konkreter ist für Pittner das Vorhaben, das neue System an die Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien des BSI anzupassen. Mit der alten Technik sei dies kaum möglich gewesen.

Blick über den Tellerrand

Von seiner Teilnahme bei 10projects verspricht sich Pittner vor allem einen besseren Erfahrungsaustausch mit anderen IT-Verantwortlichen: "Das Projekt-Management lebt vom Blick über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus. Nur so kann man eine gewisse Betriebsblindheit vermeiden und aus den Erfahrungen anderer lernen." (mb)