Social Media Marketing Fuckups

Business-Webfails 2016

06.10.2016
Von  und
James A. Martin ist Autor des Blogs "Living the Tech Life" unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.

Das Doppelturm-Desaster

Bei einer Matratzen-Firma in San Antonio, Texas hält man es für eine tolle Idee, anlässlich des 15. Jahrestags der Terroranschläge auf das New Yorker World Trade Center einen Sonderverkauf abzuhalten. Der Name? Ebenso geschickt gewählt wie der Anlass: "Twin Towers". Das Ganze gipfelt in folgendem Facebook-Werbeclip:

Die "Huffington Post" bezeichnet das Machwerk später als "wohl kontroversesten Werbeclip aller Zeiten". Und die Internet-Gemeinde? Lesen Sie einfach die Kommentare unter dem Video. Der CEO von "Miracle Mattress" entschuldigt sich öffentlich, der Clip wird umgehend gelöscht. Zuvor ist er nur schon bei Youtube gelandet. Merke: Was einmal im Cyberspace landet, bleibt meist auch im Cyberspace.

Schlechte Kombination

Was macht ein britischer Prince-Fanatiker, der gleichzeitig leidenschaftlicher Metzgermeister ist, wenn sein Idol unerwartet verstirbt? Richtig: Er kreiert einen Würstchenkorb. Wie "The Mirror" berichtet, gibt’s neben den "purple sausages" auch noch ein Best-Of-Album dazu. Und eine purpurne Feder.

Pupurne Würstchen im Korb zur Erinnerung an einen veganen Superstar.
Pupurne Würstchen im Korb zur Erinnerung an einen veganen Superstar.
Foto: Twitter

Prince war übrigens Veganer. Das ruft unter anderem PETA auf den Plan. Der Metzger wird in der Folge dazu aufgefordert, gefälligst fleischlose Würstchen anzubieten, um wenigstens noch einen Rest an Respekt zu wahren. Hätte sich der Fleischer vorher über sein Idol informiert, wäre ihm viel Ärger erspart geblieben. Vielleicht wollte er aber auch einfach die Wahrheit nicht akzeptieren. Ein gründlicher Fakten-Check ist jedenfalls vor jedem Social-Media-Post eine sehr gute Idee.

Lügen-Lochte

Ryan Lochte holt bei den Olympischen Spielen in Rio Gold für die USA. Ein paar Tage später folgt der tiefe Fall, der sich durch die Social-Media-Maschinerie weiter verstärkt. Eine amüsante und dennoch in Teilen sehr treffende Zusammenfassung der Geschehnisse liefert an dieser Stelle Satiriker John Oliver:

Der Fruchtbarkeits-Tag

Bestimmt hat es auch das italienische Gesundheitsministerium nur gut gemeint, als man versucht, den 22. September zum "Fruchtbarkeits-Tag" zu stilisieren. Mit einer aufwändigen Online-Kampagne will man alle Frauen des Landes davon zu überzeugen, dass dieser Donnerstag der allerbeste Tag im Jahr ist, um sich in Empfängnis zu üben. Slogan: "Schönheit kennt kein Alter. Fruchtbarkeit schon", Beweggrund: die sinkende Geburtenrate in Italien.

Das italienische Gesundheitsministerium ruft zum "Fruchtbarkeits-Tag".
Das italienische Gesundheitsministerium ruft zum "Fruchtbarkeits-Tag".
Foto: Twitter

Wie die "New York Post" berichtet, fällt das Echo im Twitter-Universum derart harsch und blitzartig aus, dass das italienische Gesundheitsministerium die Kampagne stoppt. Irgendwie. Zumindest wird die bereits eingerichtete Webseite abgeschaltet. Deshalb kann auch Digital Marketing Consultant Alessia Camera nur empfehlen: "Analysieren Sie ihre Zielgruppe ganz genau, bevor sie eine Kampagne mit oberflächlichen Inhalten starten."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation cio.com.