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SAP, Oracle, Microsoft, Apple

Business-Software-Hersteller im Website-Test

26.06.2012
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 8 - HP.de: Der erste Eindruck zählt

Vor dem schwarzen Seitenhintergrund ergeben manche Inhalte - wie Verkaufsangebote zu Druckerpatronen - den Eindruck eines Saturn-Prospekts.
Vor dem schwarzen Seitenhintergrund ergeben manche Inhalte - wie Verkaufsangebote zu Druckerpatronen - den Eindruck eines Saturn-Prospekts.
Foto: Stefan von Gagern

Bei Hewlett-Packard beherrscht ein großer, animierter Teaser die Startseite, dessen Inhalt sich per HTML5-Schieberegler wechseln lässt. In diesem Teaser trommelt das Unternehmen für aktuelle Angebote, Produkte und Aktionen wie den drupa2012-Auftritt. Auf Mausberührung erweitert sich ein Inhalt auf den vollen Teaserbereich. Das funktioniert zwar, sieht aber weder elegant noch hübsch aus. Vor dem schwarzen Seitenhintergrund erreichen manche Inhalte, wie die Verkaufsangebote zu Druckerpatronen, nur noch das Design-Niveau eines Saturn-Prospekts. Schade, denn auf einigen Microsites zeigen die Webdesigner von HP durchaus, was sie drauf haben. Der drupa-Auftritt zum Beispiel wirkt mit feinen HTML5-Animationen sehr elegant und modern. Hier könnte sich das Startportal eine Scheibe abschneiden. Seltsam ist nur, dass die Rückkehrmöglichkeit zur Hauptseite praktisch vergessen wurde - lediglich ein winziger Link unten links auf der Seite führt auf Klick zurück.

Die HP-Startseite bietet eigentlich reichlich Platz für Inhalte, nutzt ihn aber ungeschickt. Die News wechseln animiert in einer einzigen Zeile, Top-Angebote stecken hinter einem ein paar Pixel großen Link oben links in der Ecke. Klickt man auf einen der vier Hauptnavigationspunkte, erschlägt den Besucher eine lange Liste an Menüpunkten, die sich mit Plus- und Minuszeichen erweitern oder reduzieren lässt. Die Konsistenz des Menüs ist ebenfalls nicht optimal gelöst: "Einkaufen" führt direkt in den Shop, andere Menüpunkte klappen nur Untermenüs auf und zwingen den Besucher, einen Punkt aus der Liste anzuklicken. Konsistenz sieht anders aus.

Gelungen: Mit HTML5-Menüs lassen sich Notebooks nach Kriterien wie Leistungsfähigkeit und Bildschirmgröße einschränken.
Gelungen: Mit HTML5-Menüs lassen sich Notebooks nach Kriterien wie Leistungsfähigkeit und Bildschirmgröße einschränken.
Foto: Stefan von Gagern

Gerade im wichtigen "Produkte und Services"-Menü findet der Besucher mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund und sonst keiner optischer Orientierung nur schwer das gewünschte Produkt. Wieder schade, denn die Produktübersichts- und Detailseiten sind besser gelungen: Mit HTML5-Menüs lassen sich zum Beispiel Notebooks nach Kriterien wie Leistungsfähigkeit einschränken. Die Produktvorstellungen selbst kranken an den viel zu üppigen Textmengen - ein paar Bilder zur Auflockerung hätten hier gut getan. An einigen Stellen verwirrt bei den Produktabbildungen der Hinweis "Bild zeigt eventuell ein anderes Produkt". Was auch immer das genau bedeutet - für einen Besucher, der gleich einen PC bestellen möchte, ist das sehr irritierend und schon fast ein Garant für den Bestellabbruch.

Am oberen Seitenende haben die Webdesigner versucht, das Menü mit Animationen zu verkürzen und verstecken die Unterpunkte hinter der Auswahl "Produkte & Services". Auf Berührung erscheint dann wieder das Klappmenü der Startseite. Das ist zwar gut gemeint, stiftet aber durch die viele Bewegung reichlich Verwirrung beim Besucher.

Fazit: Der HP-Auftritt zeigt in vielen Bereichen ein gelungenes und modernes Design. Leider verschenken die Startseite und die Hauptnavigation viel Potenzial. Bei den Produktvorstellungen fehlt uns die Liebe zum Detail.