Business Objects sorgt für Datenqualität

03.08.2006
BI-Spezialist trimmt sein Portfolio auf Enterprise-Information-Management.
Aufgaben auf dem Weg zu mehr Datenqualität.
Aufgaben auf dem Weg zu mehr Datenqualität.

Die konsistente Verwaltung von Geschäftsinformationen ist Experten zufolge eine der Basisdisziplinen für Enterprise-Information-Management (EIM). Eine Tool-seitige Unterstützung in dieser Hinsicht versprechen Datenqualitäts-Werkzeuge. Mit solcher Technik hat sich der EIM-Verfechter Business Objects im vergangenen April eingedeckt, indem er den Spezialisten Firstlogic und dessen "Information Quality Suite" übernahm. Die Software wurde nun unter der Bezeichnung "Data Quality XI" sowohl als integrierte Kernkomponente der EIM-Suite von Business Objects als auch in Form eines eigenständigen Programms für das Management von Datenqualität angekündigt - die Freigabe ist für das dritte Quartal vorgesehen.

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Die Zeit von April bis zur Veröffentlichung nutzt Business Objects allerdings nicht nur für Integrationsarbeiten. Data Quality XI erhält eine Reihe neuer Features, darunter ein zentrales Repository, das die unternehmensweite Standardisierung, den Austausch und die Wiederverwendbarkeit von Daten unterstützt. In diesem Pool werden Geschäftsregeln hinterlegt und verwaltet, um sie konsistent im gesamten Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Zugriff via Web-Services

Das Deployment der Repository-Inhalte auf die Firmenbereiche beziehungsweise den Zugriff darauf können Administratoren über Web-Services-Techniken einrichten. Dies komme auch dem Trend zu Service-orientierten Architekturen entgegen, heißt es beim Hersteller. "Anwender haben die Möglichkeit, auf Web-Services-Basis abteilungsbezogen Parameter für die Datenqualität zu definieren und deren Einhaltung zu kontrollieren", erklärt Kristin McMahon, die bei Business Objects für das EIM-Portfolio zuständige Produkt-Managerin. Weitere Vorlagen für Geschäftsregeln sowie neue Wizards, die die Übereinstimmung der geforderten und erreichten Datenqualität überwachen, sollen sich jetzt auch von den Fachbereichen bedienen lassen.

Kopplung mit Drittprodukten

Bezüglich der Integration mit Drittprodukten fällt zunächst die noch engere Kopplung von Crystal Reports auf. Über diesen Weg lassen sich statistische Berichte darüber erzeugen, wie sich die Datenqualität über einen bestimmten Zeitraum verändert. Auch hier gibt es rollenbezogene Sichten für den Techniker und für die verantwort- lichen Manager. Damit sich vorhandene Datenquellen leichter anzapfen lassen, stellt Business Objects jetzt Konnektoren für die ERP-Lösungen von SAP, Siebel, Peoplesoft und Oracle zur Verfügung. Auch die von First- logic seinerzeit initiierte Kopplung mit Informatica-Produkten bleibt auf technischer Ebene erhalten.

Als Besonderheit wartet Data Quality XI mit einer automatisierten Watch-List-Lösung zur Einhaltung von Compliance-Anforderungen auf. Sie unterstützt Unternehmen, gemäß dem US Patriot Act ihre Datenbanken mit der Watch List der Regierung abzugleichen.

Interessant dürften für manchen Konzern auch die erweiterten Möglichkeiten in Bezug auf lokale Datenqualitätsprojekte sein: Will ein Unternehmen global expandieren, lassen sich dieselben Geschäftsregeln für Datenqualitätsprozesse auch an neuen Standorten beibehalten und gleichzeitig deren lokale Adressierungs- und Namenskonventionen berücksichtigen. Unter den lokalen Spezifikationen unterstützt Data Quality XI auch arabische, französische, spanische sowie portugiesische Daten und bietet globale Anpassungsmöglichkeiten für China, Japan, Korea, Taiwan und andere nichtlateinische Schrifttypen. (ue)