System-Management/Kommentar

Business-Management - Chance für die IT?

06.06.2003
Martin SeilerRedakteur CW

Jeder Anwender weiß: IT-Landschaften wachsen nicht, sie wuchern. Das hängt zum Teil mit neuen Techniken oder Konzepten zusammen - man denke nur an die Client-Server-Revolution, der wir zu verdanken haben, dass heute an jedem Arbeitsplatz hochgezüchtete Rechenboliden stehen, die vollgestopft sind mit unterschiedlichster Hard- und Software, die es aber zu verwalten gilt.

Hinzu kommen die Ansprüche der Fachabteilungen und des Managements sowie der Wettbewerbsdruck von außen, die zum anhaltenden Wachstum der Komplexität beitragen. Kein Wunder also, dass es den IT-Spezialisten schwer fällt, den Überblick zu behalten. Trotz einer Fülle von Management-Tools führen sie einen ewigen Kampf. Die Verwaltungslösungen sind ihrerseits komplexe Gebilde: Obwohl die großen Hersteller inzwischen reagiert und ihre mächtigen Frameworks in Module aufgebrochen haben, müssen Anwender einiges an Zeit und Know-how aufwenden, um damit effizient arbeiten zu können.

Unter dem Schlagwort Geschäftsprozess-Management bahnt sich bereits die nächste Herausforderung an: IT-Teams sollen Infrastrukturkomponenten nicht mehr isoliert betrachten, sondern analysieren, wie sie zusammenspielen und wie sich Fehler auf die Geschäftsprozesse auswirken. Abhilfe schaffen sollen Service-Level-Agreements (SLAs) und Service-Level-Management (SLM). So gut die zugrunde liegende Idee auch ist, gestaltet sich die Umsetzung doch alles andere als trivial.

Echtes Geschäftsprozess-Management kann nicht von oben bloß verordnet und dann von der IT alleine umgesetzt werden. Da diese Umstellung auch Eingriffe in die Unternehmensorganisation erfordert, ist auch das Management gefragt: Nur Hand in Hand mit der DV-Abteilung lässt sich diese anspruchsvolle Aufgabe lösen. Die IT könnte dadurch endlich die ihr schon lange zustehende Aufwertung erfahren.