Business Intelligence ist Mainstream

09.01.2003
Cognos zählt seit Jahren zu den führenden Anbietern von Software für Business Intelligence. Doch auch das Unternehmen aus Ottawa musste im letzten Jahr Umsatzeinbußen hinnehmen und konnte erst in den letzten Quartalen wieder bessere Zahlen vorzeigen. Mit Robert Ashe, President und Chief Operating Officer, sprach CW-Redakteur Sascha Alexander über die künftige Strategie des Herstellers in einem heftig umkämpften Markt.

CW: Das vergangene Jahr war nicht nur finanziell durchwachsen für Cognos. Auch an der Produktentwicklung gab es Kritik. So wurde beklagt, dass die Integration zwischen Ihren Hauptprodukten - dem Berichtswerkzeug „Impromptu“ und der Analysesoftware „Powerplay“ - ungenügend sei. Ende 2001 brachte Ihr Unternehmen dann mit „Series 7“ eine überarbeitete und zentral administrierbare BI-Produktsuite mit einheitlichen Release-Zyklen auf den Markt. Konnten Sie Ihre Kritiker damit überzeugen?

Ashe: Wir hatten immer ein breite Produktplatte, aber Kunden bemängelten, dass sie nicht integriert war. Wir verloren dadurch Aufträge. Das Echo auf „Series 7“ war daher von Anfang an sehr positiv und hat unsere Erwartungen übertroffen. Zudem nahmen wir unseren Wettbewerbern mit der Suite ihr wichtigstes Argument gegen uns das die Tools nicht aufeinander abgestimmt seien. Es ist aber angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage noch schwer zu sagen, ob dank „Series 7“ sich die Verkaufszyklen beschleunigen lassen.

CW: Was wird derzeit am meisten nachgefragt?

Ashe: Es gibt gegenwärtig viele Upgrades auf „Series 7“. Mehr als 3000 Kunden haben sich schon bei uns wegen der neuen Plattform gemeldet (Cognos hat nach eigenen Angaben rund 20 000 Kunden weltweit, Anm. der Redaktion). Wichtig war für uns auch, dass sich BI-Anwendungen mit dem neuen Angebot nicht mehr nur auf NT, sondern auch auf Unix portieren lassen. Ferner beobachten wir eine steigende Nachfrage nach „Noticecast“, einer neuen Komponente für personalisierte Benachrichtigungen via E-Mail, Palm oder WAP-Handy, sowie nach dem Visualisierungswerkzeug „Visualizer“. Kunden interessieren sich zudem zusehends für Balanced Scorecards, was bereits zu ersten Implementierungen geführt hat.

CW: Sie bieten auch analytische Anwendungen in Ausprägungen für Vertrieb, Debitoren, Hauptbuch, Kreditoren, Lager und Beschaffung. Bevorzugen heute mehr Unternehmen den Kauf solcher BI-Standardsoftware, statt mit ihren Tools eigene Anwendungen zu entwickeln?