Thema "Beratungsstelle" soll noch vor der Wahl auf die Tagesordnung:

Bundestag soll mehr von Technik wissen

10.10.1986

BERLIN (vwd) - Der Deutsche Bundestag soll in absehbarer Zeit eine Beratungsstelle zur Abschätzung und Bewertung der Entwicklung neuer Techniken und ihrer Folgen erhalten. Diese Meinung haben Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Politiker aller Bundestagsparteien auf einem Symposium in Berlin geäußert.

Bedenken gegen eine institutionalisierte Technikfolgenabschätzung hätten lediglich die Industrieverbände angemeldet, sagte der Symposiumsvorsitzende, Joseph Bugel (CDU), zum Abschluß der Tagung. Der Bundestag soll nach den Worten des Unionspolitikers, der auch die parlamentarische Enquete-Kommission "Technikfolgen" leitet, noch im Lauf dieser Legislaturperiode über das Projekt beraten.

Die "ständige wissenschaftliche Einheit" als Teil der Verwaltung des Deutschen Bundestags wird voraussichtlich zehn Millionen Mark jährlich kosten. Sie soll helfen, den offenbar nach Ansicht der Tagungsteilnehmer nicht sehr hohen Wissensstand der Parlamentarier über zu erwartende Folgen des Einsatzes neuer Techniken anzuheben.