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Bundesregierung und IT-Industrie wollen Internet sicherer machen

16.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Bundesregierung und die deutsche IT-Industrie wollen künftig die Sicherheit im Internet verbesssern. Darauf einigten sich Bundeswirtschaftsminister Werner Müller und Vertreter verschiedener Wirtschaftsverbände nach einem Gespräch in Berlin. Die Initiative konzentriert sich in erster Linie auf kleine und mittlere Unternehmen, Serverbetreiber und private Nutzer, die durch gemeinsame Aktionen auf die Sicherheitsprobleme aufmerksam gemacht werden sollen. Bei dem Treffen wurde auch die mögliche Einführung eines Qualitätssiegels und Zertifizierungsverfahrens diskutiert.

Bundeswirtschaftsminister Müller zufolge gehe eine denkbare Gefährdung weniger von den Attacken einzelner Hacker aus, als von Aktionen vor einem "professionellen Hintergrund". Schon heute sei die Konkurrenzspionage eine "ernsthafte, aber leider noch nicht überall ernst genommene Bedrohung", so Müller. Die Teilnehmer des Gesprächs in Berlin waren sich darin einig, dass eine verbesserte Sicherheit im Internet nur über eine verstärkte Hinwendung zu Produkten auf Basis von Open-Source-Software möglich sei. Dadurch könnten die Quellcodes jederzeit durch Fachleute überprüft werden. Der Bundeswirtschaftsminister werde seine Bemühungen zur Stärkung der "freien Software" fortsetzen und habe bereits die Schirmherrschaft über den "Linux Tag 2000" in Stuttgart übernommen.