Bundesregierung fördert weitere Projekte

Bundesregierung fördert weitere Projekte Mittelständler haben keine Berührungsängste vor Telearbeit

26.03.1999
BONN/KÖLN (CW) - Als "eine Arbeitsform der Zukunft" bezeichnete Alfred Tacke, Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums, die Telearbeit. Große Resonanz fand ein entsprechendes Förderprogramm im Mittelstand. Künftig soll diese flexible Arbeitsform auch vermehrt in der kommunalen Verwaltung Einzug halten.

Telearbeiter machen in der Bundesrepublik nach einer Studie der Fraunhofer-Gesellschaft erst einen Anteil von 2,2 Prozent aller Beschäftigten aus gegenüber 14 Prozent in Großbritannien und 8,7 Prozent in den USA und Kanada. Im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Projekts "Telearbeit im Mittelstand" richteten 400 kleine und mittlere Unternehmen 1700 Telearbeitsplätze ein. 500 davon sind neu geschaffene Arbeitsplätze, wie Alfred Tacke mitteilte.

Die Initiative wurde gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG umgesetzt. Dabei wurden Fördermittel in Höhe von acht Millionen Mark bewilligt, die mittelständischen Betriebe selbst brachten mehr als 15 Millionen Mark auf. Auf der Konferenz gab Tacke den Startschuß für zwei neue Fördermaßnahmen des Bundeswirtschaftsministeriums. So soll das Pilotprojekt "Internet-Börse für Telearbeit" künftig die virtuelle Vermittlung von Arbeitsplätzen und -kapazitäten ermöglichen. Ein zweites Programm wendet sich an kommunale Verwaltungen. Telearbeit soll hier eine effizientere und raschere Verwaltung sowie mehr Bürgernähe schaffen.

Nach Auskunft des Staatssekretärs schätzten im Rahmen des Projekts "Telearbeit im Mittelstand" rund 90 Prozent der Verantwortlichen Telearbeit als wirtschaftlich ein. Eine Reihe von Vorurteilen konnte widerlegt werden. So ist Telearbeit nicht nur eine Arbeitsform für junge, alleinerziehende Frauen. Fast zwei Drittel der Arbeitsplätze wurden für Männer eingerichtet. Auch ist Telearbeit laut Tacke keineswegs nur für einfache Tätigkeiten geeignet: Über ein Drittel der Teilnehmer gehörte zum Management, fast zwei Drittel verfügten über ein abgeschlossenes Studium.