Bundespolizei hat Ärger mit Citrix-Projekt

27.04.2009
Kriminalbeamte beschweren sich über Anwendungs- und Sicherheitsprobleme.

"Der BDK beobachtet seit geraumer Zeit das Bestreben des Bundespolizeipräsidiums, eine Citrix-gestützte Netzwerkarchitektur zu installieren. Unsere Analyse hat ergeben, dass dieses Produkt neben Gefahren der IT-Sicherheit zu massiven Beschwerden der Beschäftigten geführt hat beziehungsweise bei Einführung führen wird", heißt es auf der Website des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Die Bundespolizei habe vor geraumer Zeit eine "Software beschafft, von der sie sich erhebliche Verbesserungen in der Bemessung von Netzwerkressourcen als auch dem allgemeinen Softwaremanagement versprach". Diese Software kam zunächst aber nicht zum Einsatz, was der Bundesrechnungshof auch rügte. Die jetzt unter Federführung der Abteilung 5 des Bundespolizeipräsidiums vorgenommene Migration werde, so der BDK, in der Gesamtkonzeption wie auch in der Durchführung als chaotisch wahrgenommen. Als Folge der Migration sei das Arbeiten an den Computerarbeitsplätzen nur noch eingeschränkt möglich. Hinzu kämen Beschränkungen, die mit dem neuen System einhergingen, heißt es weiter. Viele der unter Windows sonst komfortablen Vorgehensweisen seien nun nicht mehr möglich, das neue System erlaube ein Arbeiten ausschließlich online. Beim geringsten Ausfall einer Leitung komme die Arbeit zum Erliegen, Datenverluste drohten. Ein Notfallsystem für Web-Anwendungen funktioniere zwar, sei aber "durch Versäumnisse in der Einrichtung für den Anwender nicht auffindbar".

Auf Eis gelegt

Die Migration auf Citrix wurde Anfang März 2009 vorübergehend ausgesetzt – offiziell aus Sicherheitsgründen. Der BDK spricht aber auch von "ungezählten Beschwerden an den IT-Helpdesk, dienstlichen Vorlagen wegen beeinträchtigter Einsatzfähigkeit" und den eigenen Veröffentlichungen als möglichen Gründen für den Stopp. (tc)