Bundeskartellamt genehmigt HandyTV-Konsortium

19.07.2007
Das Bundeskartellamt hat der Gründung eines HandyTV-Konsortiums von T-Mobile, Vodafone und o2 zugestimmt. Allerdings müssen die Netzbetreiber ihre Pläne nachbessern und Nachzüglern den Einstieg in den Markt für mobiles Fernsehen erleichtern. Besonders E-Plus könnte von der Öffnungsklausel profitieren.

HandyTV ist für die Mobilfunk-Industrie neben den herkömmlichen Datendiensten ein Schlüssel-Feature der kommenden Jahre. Die Einigung auf einen gemeinsamen Standard fällt den deutschen Netzbetreibern allerdings schwer, vermarkten T-Mobile und Vodafone doch ihr UMTS-Angebot unter anderem auch mit TV-Programmen. Einzig MFD bietet seit knapp einem Jahr mit "watcha" einen vom Mobilfunknetz unabhängigen TV-Dienst auf DMB-Basis, die Kundenzahlen blieben bislang allerdings unter allen Erwartungen. Trotz Unsicherheiten und Eigeninteressen haben sich T-Mobile, Vodafone und o2 zusammengeschlossen, um an einer gemeinsamen Umsetzung von MobileTV auf Basis von DVB-H zu arbeiten, ein Standard, der auch von der EU bevorzugt wird.

Jetzt wurde die Gründung des Konsortiums auch vom Bundeskartellamt genehmigt - unter Vorbehalt. So müssen die Netzbetreiber dafür sorgen, dass später in den Markt eintretende Anbieter gleichberechtigt sind und nicht nachteilig behandelt werden. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, führe "das Vorhaben fusionskontrollrechtlich nicht zur Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung" der Netzbetreiber.

Besonders für E-Plus ist die Öffnungsklausel von Interesse. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr aus dem Projekt ausgetreten war, könnte es als Nachzügler aus den Leitungen des Konsortiums auswählen, das beträfe vor allem die Programmauswahl.