Einsatz von mehr als 2000 Arbeitsplatz-Systemen

Bundesfinanzverwaltung setzt auf das Ocis-Konzept von SNI

06.12.1991

KÖLN (CW) - Im Zuge der Planung und Realisierung des Projektes "Evita" - Evita steht für den Einsatz von Informationstechnik bei den Bundesabteilungen der Oberfinanzdirektionen des Bundesministeriums für Finanzen (BMW) - sind die Würfel zugunsten einer Client-Server-Lösung von Siemens-Nixdorf (SNI) gefallen.

Im Frühjahr dieses Jahres wurde für das Anfang 1990 gestartete und von der Cognit Gesellschaft für betriebliche Informations- und Kommunikationssysteme mbH aus Köln betreute Vorhaben eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, um den richtigen Partner als Generalunternehmer zu finden. Es folgte eine intensive, mehrwöchige Testphase zur Prüfung der besten vier Lösungen. An dem Verfahren beteiligten sich über 100 zukünftige Benutzer. Die Entscheidung fiel eindeutig zugunsten des Einsatzes einer einheitlichen grafischen Benutzeroberfläche.

Bei dem ausgewählten Client-Server-System handelt es sich um Produkte aus dem Ocis-Konzept von SNI. Als Standards sollen Unix, MS-DOS und Windows zum Zuge kommen. Ebenfalls in der engeren Wahl war Newwave von Hewlett-Packard.

SNI übernimmt laut Cognit sämtliche einem Generalunternehmer obliegenden Verpflichtungen. Unterstützt wird der Münchner Anbieter dabei von der Dr. Materna GmbH aus Dortmund, die für die Verzahnung der bestehenden Fachanwendungen und die Entwicklung von OFD-spezifischen Anforderungen zuständig ist. Die Projektbeteiligten gehen von einer vollständigen Umsetzung des Gesamtkonzepts bis zum Jahre 1995 aus. Bis dahin soll zudem eine Reihe von Pilotprojekten, zum Beispiel zur elektronischen Schriftgutverwaltung, durchgeführt werden.

Zunächst war geplant, 16 Oberfinanzdirektionen einheitlich mit Informationstechnik (IT) auszustatten. Inzwischen sind in den neuen Bundesländern weitere fünf Oberfinanzdirektionen hinzugekommen. Die Zahl der insgesamt zur Installation vorgesehenen Arbeitsplatz-Systeme beläuft sich auf mehr als 2000.

Durch IT-Controlling soll die Wirkung und Effizienz der neuen Informationstechnik geprüft werden. Zu den Anforderungen zählen insbesondere eine Verringerung der redundanten Informationshaltung wie die Abschaffung von Karteien, Listen und Handakten, die Entlastung von Routinetätigkeiten sowie eine Beschleunigung des Informationsflusses durch das schnellere Weiterleiten der jeweiligen Vorgänge.