Cyber-Attacken aus China nehmen zu

Bund plant nationales Cyber-Abwehrzentrum

27.12.2010
Elektronische Spionage-Attacken aus China und Russland gegen Deutschland nehmen seit Jahren zu. Darauf hat das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in Köln hingewiesen.

Eine Sprecherin des Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bestätigte zugleich rund 1600 Angriffe auf PCs und Großrechner von Bundesministerien und anderen Behörden im Zeitraum von Januar bis September 2010. Die Zahlen hatte die WAZ-Mediengruppe gemeldet. Ziel der illegalen Ausspäh-Aktionen ist es, Informationen aus Politik, Wirtschaft, Technik und Militär abzuschöpfen. Die 1600 Angriffe bedeuten etwa eine Verdopplung im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2009, sagte die BfV-Sprecherin. Für die Sicherheitsbehörden sei diese deutliche Zunahme allerdings kein neues Phänomen. Der Bundesverfassungsschutz weist schon seit einigen Jahren auf eine stetig zunehmende elektronische Spionage vor allem von Nachrichtendiensten aus China und Russland hin. Laut Stefan Paris, Sprecher des Bundesinnenministeriums, kämen die meisten Attacken aus der Volksrepublik China.

Ziel der Attacken auf Computersysteme sind Regierungsstellen und Behörden, aber auch Forschungsinstitutionen oder Hightech-Unternehmen. "Zu einer besonderen Gefahr haben sich die E-Mail- basierten elektronischen Angriffe auf Netzwerke von Behörden und Unternehmen entwickelt", warnt eine BfV-Publikation. Die Bundesregierung will im kommenden Jahr ein nationales Cyber- Abwehrzentrum schaffen. Dort sollen unter anderem Spezialisten aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz, dem Bundeskriminalamt und dem Bundesnachrichtendienst zusammenarbeiten. (dpa/hi)