Masterplan zur Informationsgesellschaft

Bund bündelt IT-Förderprogramme

09.01.2004
BERLIN (CW) - Mit einem "Masterplan Informationsgesellschaft 2006" will die rot-grüne Bundesregierung Deutschland im internationalen Vergleich auf einen Hightech-Spitzenplatz bringen. Allerdings enthält der Masterplan wenig Neues.

Ingesamt nennt das Papier kaum neue IT-Aktivitäten, stellt aber, wie der Bundesverband der deutschen Industrie lobt, alle bestehenden Programme systematisch dar und definiert klare politische Ziele.

So haben in dem Masterplan Bundeswirtschafts- und Bundesforschungsministerium alle Förderprogramme und Initiativen der Informationswirtschaft gebündelt. Hierzu zählen die Bereiche Internet, Telekommunikation, elektronische Medien und Computer. Ferner plant die Schröder-Administration, zahlreiche Gesetze rund um den IT-Bereich zu harmonisieren.

Ferner soll die Einführung neuer Netze und Dienste der nächsten Generation unterstützt werden. Dabei soll die Zahl der Internet-Nutzer unter den Bundesbürgern über 14 Jahren von heute 50 Prozent bis zum Jahr 2005 auf 75 Prozent steigen. Zudem regt der Masterplan an, dass 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen bis 2008 den E-Commerce in ihre Wertschöpfungsketten integrieren. Der Bund selbst setzt in Sachen E-Commerce unter anderem auf die Online-Ausschreibung und will ab 2005 alle Aufträge nur noch per Internet vergeben. In Sachen IT-Investitionen ist das Bundesinnenministerium selbst Großkunde bei den IT-Herstellern: Bis 2006 sollen bis zu 1,45 Milliarden Euro in die Vernetzung der Verwaltungen investiert werden.

Angesichts des jüngsten LKW-Maut-Debakels mit nicht funktionierender Hard- und Software sorgt ein anderes Ziel des Masterplans bei Branchenkennern nur für ein Schmunzeln: Deutschland soll bis 2006 führend bei der Entwicklung zuverlässiger Systemsoftware werden. (hi)