E-Government

Bund bemüht sich um eine effizientere IT-Steuerung

15.07.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Der IT-Rat der Bundesregierung hat einen Umsetzungsplan beschlossen, wonach die IT-Steuerung des Bundes bis 2011 auf mehr Effizienz und Transparenz getrimmt werden soll. Kritiker bezweifeln jedoch, ob der Plan angesichts unklarer Verantwortlichkeiten aufgeht.

Der den Bundesministerien des Inneren und der Finanzen unterstellte IT-Rat der Bundesregierung hat einen "Umsetzungsplan IT-Steuerung Bund" verabschiedet. Damit soll die IT-Strategie des Bundes auf eine neue Basis gestellt werden, lautet das Ziel der Bundesregierung. Die Ministerriege hatte bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres im Rahmen eines Kabinettbeschlusses den Neuanfang in Sachen IT-Strategie in die Wege geleitet.

Der darauf aufbauende jetzt verabschiedete Umsetzungsplan soll sich auf folgende Kernhandlungsfelder konzentrieren:

  • Ressorts und Ministerien sollen IT-Beauftragte bestellen.

  • Die IT-Nachfrage soll gebündelt werden.

  • Das IT-Angebot soll konsolidiert werden.

  • Der Bund will seine IT-Dienstleistungszentren ausbauen.

  • Der Bund will ein IT-Rahmenkonzept erstellen.

  • Es sollen einheitliche Architekturen und Standards definiert werden.

  • Der Bund will Konzepte für IT-Personal und -Management entwickeln.

Laut Zeitplan sollen diese Ziele bis zum 31. Dezember 2011 erreicht werden. Um die Vorgaben umzusetzen, gibt der Plan eine Reihe von Maßnahmen und Instrumenten vor, anhand derer sich die Verantwortlichen orientieren sollen. Demnach wollen die Beteiligten beispielsweise Projekte aufsetzen, um das IT-Angebot des Bundes zu konsolidieren. Eine erste Zwischenbilanz will der IT-Rat Ende März kommenden Jahres ziehen. Dann soll die Wirksamkeit der neuen IT-Steuerung überprüft, und gegebenenfalls die Strategie neu justiert werden.

Bernhard Beus, Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik und Vorsitzender des IT-Rats, bezeichnete den Umsetzungsplan als "ersten Schritt zu einem verbesserten IT-Einsatz in der Bundesverwaltung". Damit würden die Voraussetzungen für einen dauerhaft wirtschaftlichen und flexiblen IT-Einsatz in der Bundesverwaltung geschaffen. "Die jährlichen IT-Ausgaben des Bundes in Höhe von drei Milliarden Euro müssen konsistent und transparent eingesetzt werden."