Bummelstreit

18.05.1984

Die einschlägigen Medien erledigen die Sache durch vorübergehende Nichtbeachtung. Wer so keck war, als Anbieter bereits ein Ticket zu kaufen, beginnt zu murren. Die Frage nach dem endgültigen Start von Bildschirmtext (Btx) in diesem unserem Lande entwickelt sich zum Dauer-Langweiler.

Stets dann, wenn sich die Bundespost als Btx-Dienstherr auf die Aussagen der großen IBM berief, schien Leben in die Bude zu kommen. Mittlerweile zeigt sich indes auch bei Schwarz-Schilling eine gewisse Muffe, was den Btx-Erfolg betrifft.

Eine klikekleine Unbekannte steckt nämlich in der Rechnung der Btx-Lobbyisten: Wollen die Leute überhaupt vom Fernsehsessel aus einkaufen? Oder zieht man nicht den Schaufensterbummel vor? Kurz: Ist ein Bedarf vorhanden für den privaten Btx-Service?

Bei solcher Art Markt-Mathematik erscheint es Trauerwein selbstverständlich, daß man sich an die Ergebnisse der Feldversuche klammert. Erinnert Sebastian an ein Scherzrätsel. Frage: Was ist paradox? Antwort: Wenn eine Eintagsfliege an morgen denkt.

Der Witz an der Sache ist, daß es mehr Eintagsfliegen als Btx-Anbieter gibt.

Information Resources Manager