Engagement für XOpen erneut unter Beweis gestellt:

Bull kündigt kommerziellen Unix-Rechner an

05.12.1986

KÖLN (pi) - Das erste Modell einer 32-Bit-Rechner-Serie mit dem Namen Questar 700 für kommerzielle Unix-Anwendungen hat die Kölner Honeywell Bull AG jetzt vorgestellt. Diese Entscheidung stellt einen weiteren Schritt in Richtung auf eine Durchsetzung des Betriebssystem-Standards dar.

Bull ist Gründungsmitglied der X/Open-Gruppe, einer Vereinigung europäischer und amerikanischer DV-Hersteller, die sich die Festlegung von Programmschnittstellen unter Unix und verwandten Betriebssystemen zum Ziel gesetzt haben.

Anvisierte Einsatzgebiete des Questar 700/10 sind laut Herstellerinformation einerseits die Anwendungsentwicklung und andererseits dezentralisierte Systeme bei Großanwendern. Er baut auf einem Motorola (...)C 68020 auf und läuft unter der Unix-V-Version Spix. Maximal 32 Benutzer soll er mit der Maschine verbinden können.

Das Gerät ist für den Einbau eines 68881-Arithmetikprozessors vorbereitet. Anschließbar sind drei 70-MB-Platten, ein 60-MB-Streamerlaufwerk und eine 1,2-MB-Diskettenstation sowie bis zu fünf asynchrone oder Ethernet-Kommunikationsprozessoren. Die Programmierung kann in C, Fortran, Pascal und Cobol erfolgen. Der Rechner unterstützt den Dateizugriff unter C-ISAM sowie das relationale Datenbanksystem Oracle. Die DOS-Software für den Micral-30-PC soll ebenso verwendbar sein wie die unter Starsys betriebenen Arbeitsplatzsysteme Questar 400. Darüber hinaus wird ein Anwendungs-Server für Netze aus mehreren Questar-400-Konfigurationen im Rahmen einer Starnet-Systemarchitektur angeboten.

Der Standard-Lieferumfang schließt das Prozessormodul, einen 4 MB großen Hauptspeicher, eine Magnetplatte, die Streamereinheit und das Diskettenlaufwerk ein. Auch Betriebssystem, Dateiverwaltung und ein Cobol-Runtimepaket sind im Preis von etwa 64 000 Mark enthalten.