Freibeträge für Verheiratete nicht berücksichtigt

Bug im Intuit-Paket führte zu falschen Steuererklärungen

05.09.1997

Wie der englische Brancheninformationsdienst "Computergram" schreibt, versuchte Intuit, Anbieter von Finanzsoftware für den Hausgebrauch, das Ausmaß des Problems herunterzuspielen. Da jedoch die gängigsten Richtlinien für die Ermittlung steuerlich absetzbarer Beträge nicht eingehalten wurden, vermuten Fachleute, daß beim Test der Software geschlampt wurde. Das Programm habe beispielsweise den in England üblichen Freibetrag für Verheiratete von rund 1790 Pfund nicht berücksichtigt.

Trivialität der Fehler sprechen gegen Tests

Intuit erklärt, die Software "rigorosen Tests" unterzogen zu haben, doch die Trivialität der Fehler spricht dagegen, behauptet "Computergram". Das Unternehmen habe die Software unter starkem Zeitdruck entwickeln müssen, um sie für die Steuererklärungsperiode 1996/97 rechtzeitig auf den Markt bringen zu können. Intuit hat nun angekündigt, alle Geschädigten, die aufgrund der Programmfehler zu viele Steuern oder gar Strafen zahlen mußten, zu entschädigen. Zudem erhalten die Anwender ein kostenloses Update.

Deutsche User seien von dem Berechnungsproblem nicht betroffen, teilte eine Sprecherin von Intuit gegenüber der CW mit. "Quicktax 97 wird ausschließlich in Großbritannien verkauft.

Die deutsche Variante "Quicksteuer 97", mit den Spezifika des deutschen Steuerrechts, sei seit Ende letzten Jahres auf dem Markt. Programmfehler seien bisher nicht bekannt geworden, und die Steuererklärungen würden vom Finanzamt akzeptiert.