Erst beantragen - dann bauen
Wichtig ist: Erst nachdem der Antrag auf Spitzenförderung gestellt ist, kann der Antragsteller beginnen, Aufträge für sein Rechenzentrum zu vergeben. Wer also bereits Server, Speicher oder Kühlgeräte für sein RZ geordert hat, bevor der Förderantrag unterwegs ist, der hat bei der Fördermittelvergabe Pech. Dazu König: "Um Fördermittel zu bekommen, darf der Antragsteller noch nicht bestellt haben. Auch Veränderungen beispielsweise an der Gebäudehülle zur Energieeffizienzsteigerung sind förderfähig. Aber mit diesen Veränderungen darf noch nicht begonnen worden sein, wenn man den Antrag stellt."
Die Prüfung der Anträge in der Spitzenförderung dauert etwa zwei bis vier Monate. Für IT-Verantwortliche und ihre Planungen ist dieser Zeitverzug inakzeptabel. Wenn erst einmal auf die Bewilligung von Fördergeldern gewartet werden muss, bevor mit der Renovierung des Data Center begonnen werden kann, kommt die gesamte Planung ins Stocken.
- Bestandsaufnahme mit Asset-Management
Schritt 1: Die RZ-Betreiber müssen alle Geräte und Systeme, Hard- wie Software lückenlos erfassen und dokumentieren. - Outsourcing prüfen
Schritt 2: Als Alternative zum Eigenbetrieb sollte auch ein Komplett- oder Teil-Outsourcing in Betracht gezogen werden. - Standardisierung als Ziel
Schritt 3: RZ-Betreiber sollten auf eine standardisierte IT-Landschaft mit einheitlichen Lizenzen und einheitlichen Versionen hinarbeiten. - Kosten im Blick behalten
Schritt 4: Grundsätzlich sollten die Einkäufer darauf achten, möglichst schlank dimensionierte und verbrauchsarme Geräte einzukaufen. - Bessere Auslastung mit Virtualisierung
Schritt 5: Um Hardware zu optimieren, muss man sie reduzieren. Das funktioniert mit mehreren virtuellen Servern auf einem physikalischen Gerät. - Das passende Kühlkonzept
Schritt 6: Durch eine effizientere Auslastung der Rechner, lässt sich die Menge aller Stromabnehmer deutlich reduzieren. - Stromverbrauch planen
Schritt 7: RZ-Betreiber müssen die Richtwerte für den Stromverbrauch pro Quadratmeter RZ-Fläche realistisch planen. - Die richtige Dimension
Schritt 8: Ein Raumkonzept hilft, die vorhandenen Räumlichkeiten, Klimatisierung sowie Systeme und Geräte aufeinander abzustimmen. - Monitoring
Schritt 9: Ein umfassendes Monitoring sollte den Rechner-Pool, Stromversorgung, Kühlsysteme und die USV-Anlagen beinhalten.
Die Problematik ist Bitkom-Mann König bewusst. Grundsätzlich gebe es deshalb die Möglichkeit eines "vorzeitigen Vorhabensbeginns". Klingt nach Beamtendeutsch und bedeutet, dass man mit guten Argumenten, warum IT-Anschaffungen schon vor der Förderprüfung sein müssen, durchaus Chancen hat. Auch hier stehe das Beratungsbüro des Bitkom dem Antragsteller hilfreich zur Seite, denn "wir verstehen die Sprache der Fördergeber etwas besser als die Leute draußen", so König.