Papier behauptet sich in Teilbereichen gegen Flimmerkasten:

Bürokommunikation pusht Drucker-Terminals

12.03.1982

ESCHBORN - Terminal-Druckern mit Tastatur, über die Informationen ein- und ausgegeben werden können, sagt Klaus Fuchs* eine sichere Zukunft voraus. Gerade im Bereich der Kommunikationstechnik werde sich ein Bedarf ergeben. Als Alternative zu Drucker-Terminals sieht Fuchs den Bildschirm. doch sei hier häufig noch ein zusätzliches Hardcopy-Gerät wünschenswert oder gar notwendig.

Blättert man heute in EDV- oder Nachrichtenmagazinen, so findet sich eine Vielzahl von Anzeigen unter dem Stichwort Bürokommunikation. Diese Anzeigen, seien sie von der Deutschen Bundespost, Rank Xerox, von etablierten EDV-Unternehmen wie Nixdorf oder Wang oder von Softwareunternehmen wie General Electric Informations-Service, zeigen Soft- und Hardwarelösungen auf, wie der Informationsaustausch innerhalb einer Betriebsstätte mit verschiedenen Abteilungen und innerhalb von örtlich getrennten Betriebsstätten in verschiedenen Städten und über Ländergrenzen hinweg aufgebaut werden kann und welche Vorteile dies bietet.

Zugriff vom Arbeitsplatz

Die Gründe, daß heute gerade in diesem Marktsegment so große Aktivitäten stattfinden, liegen in dem Bedürfnis, Informationen schneller und gezielter von einem zum anderen Ort zu befördern (Electronic Mail) und vom Arbeitsplatz aus auf EDV-gespeicherte Daten zuzugreifen.

Unabhängig davon, welche Hardware-Komponenten nun endgültig in der zukünftigen Bürokommunikation eine Rolle spielen werden, kann man schon heute mit Sicherheit voraussagen, daß Terminal-Drucker eine bedeutende Stellung in diesem Markt einnehmen werden.

Unter derartigen Geräten versteht man Drucker mit einer Eingabetastatur. Daten und Informationen können eingegeben, aber auch ausgedruckt werden. Diese (seriellen) Drucker arbeiten nach dem Matrix-, Typenrad-, Thermo- oder Ink-Jet-Prinzip.

Am weitesten verbreitet bei den Terminal-Druckern ist der Matrix-Drucker, mit dem auch höhere Druckgeschwindigkeiten zu erzielen sind. Weiteres Merkmal ist, daß der Matrix-Drucker auf Normalpapier und mit Durchschlägen druckt, im Gegensatz zum Thermo-Drucker, der nur auf Spezialpapier druckt, oder zum Ink-Jet-Drucker, der keine Durchschläge drucken kann.

Gerade diese beiden Merkmale - Druckgeschwindigkeit und Anzahl der Durchschläge - sind beim Einsatz im Kommunikationsbereich von Bedeutung. Die Matrix-Drucker werden mit verschiedenen Druckköpfen angeboten, die sich im wesentlichen durch die Anzahl der Nadeln in der Vertikalen unterscheiden.

Für den Einsatz in der Kommunikationstechnik ist jedoch unbedingt erforderlich, daß das Schriftbild auch echte Unterlängen kann. Um diese Forderung zu erfüllen, bedarf es eines Matrix-Druckkopfes mit neun Nadeln in der Vertikalen.

Leichtes Design

Faßt man die Merkmale eines Terminal-Druckers, der in der Kommunikationstechnik seinen Einsatz finden soll, zusammen, so müssen folgende Forderungen erfüllt werden:

- geringes Arbeitsgeräusch, da der Einsatz im Büro erfolgt,

- hohe Druckleistung bis 150 Zeichen pro Sekunde,

- für den Empfang von Daten bis 9600 Baud Übertragungsgeschwindigkeit eingerichtet,

- mindestens neun Matrixnadeln (Groß- und Kleinschreibung)

- sauberes Druckbild,

- bedienerfreundliche und übersichtliche Tastatur sowie einfache Handhabung,

- leicht und elegant im Design.

Eine Alternative zum Terminal Drucker in der Kommunikationstechnik ist der Bildschirm. Allerdings sollte man bei der Hardwareauswahl nicht vergessen - wenn dies auch bei den meisten Verkaufsgesprächen mit EDV-Vertriebsmitarbeitern unter den Tisch fällt - , daß in den allermeisten Fällen an diesem Bildschirm noch zusätzlich ein Hardcopy-Drukker angeschlossen werden muß, damit der Anwender seine Informationen auch protokolliert bekommt.

Daß eine solche Lösung sowohl in der Investition als auch in der Wartung im Preis höher ist als ein Terminal-Drucker, muß hierbei nicht besonders betont werden.

Selbstverständlich findet der Terminal-Drucker nicht nur in der Bürokommunikation seinen Einsatz, sondern hat schon heute einen bedeutenden Markt in einer Vielzahl von Einsatzgebieten wie

- als Timesharing-Terminal, - in der Prozeß-Steuerung,

- für die Ein- und Ausgabe in technisch-wissenschaftlichen Anwendungen (Mikrocomputer etc.).

Im Jahr 1981 wurden in Deutschland annäherungsweise 8000 Terminal-Drucker verkauft oder vermietet.

Berücksichtigt man die kommende Bürokommunikation, deren Ziel und Zweck es letztlich ist, Informationen gezielter und schneller zu verteilen, so wird der Terminal-Drucker, der die obengenannten Merkmale beinhaltet, in diesem Markt eine entscheidende Stellung einnehmen.

*Klaus Fuchs, Direktor OEM-Vertrieb, General Electric Informations-Service, Eschborn/Ts.