Stadt Hückeswagen

"Bürgerkonto" stellt Verwaltung vom Kopf auf die Füße

11.08.2010
Von Ima Buxton

Was hat diese Umstellung für die Hückeswagener Verwaltung bedeutet?

Ufer: Unsere Verwaltung war vor der Einrichtung der Bürgerkonten auf die Bedürfnisse der Fachabteilungen zugeschnitten, die pro Bürger jeweils eigene Finanzkonten führten und pflegten. Die Einführung des Bürgerkontos bedeutete einen Paradigmenwechsel, indem für jeden Bürger alle geschäftlichen Kontakte mit der Stadt nur noch in einem Konto abgebildet wurden. Wir haben also einen Schwenk vollzogen von der verwaltungstechnischen Innensicht auf eine bürgerbezogene Außensicht. Dieser Wechsel erforderte eine enorme Fleißarbeit, weil beachtliche Datenmengen zu bewegen waren.

Schub an Neuanmeldungen erwartet

Für ein Bürgerkonto gab es bis dato keine technische Lösung. Auf welcher Software-Basis beruht das Projekt?

Ufer: SAP hat für die technische Umsetzung des Bürgerkontos ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang wurde die von uns eingesetzte Finanzsoftware SAP-NKF mit dem Kassenmodul PSCD auf die Anforderungen eines Bürgerkontos umprogrammiert.

Wie ist die Akzeptanz des Bürgerkontos in der Bevölkerung?

Ufer: Die Resonanz in der Bevölkerung ist sehr positiv. Seit Frühjahr 2009 machen etwa 200 Hückeswagener Bürger und Unternehmen vom neuen Bürgerkonto Gebrauch. Vor allem Unternehmen und die Besitzer von Mehrfamilienhäusern nutzen den neuen Service, weil sich dadurch die Nebenkostenabrechnung vereinfacht und Steuern und Abgaben transparent werden.

Wir betrachten dieses erste Jahr als Testphase. Für das zweite Jahr planen wir eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit und erwarten - vor allem sobald die Abrechnungen der Stadtwerke mit einbezogen werden - einen Schub an Neuanmeldungen für das Bürgerkonto.