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Buchprüfung trübt Nvidias Rekordgewinn

15.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Grafikchiphersteller Nvidia steigerte im abgelaufenen vierten Quartal 2001 seinen Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr von 31,1 Millionen Dollar um 134 Prozent auf 73 Millionen Dollar. Die Einnahmen kletterten um 129 Prozent von 218,2 auf 499,9 Millionen Dollar. Dabei profitierte das Unternehmen insbesondere von der hohen Nachfrage nach Microsofts Spielekonsole Xbox.

Für das gesamte Geschäftsjahr weist Nvidia einen Umsatz in Höhe von 1,37 Milliarden Dollar aus. Dies entspricht einem Zuwachs um 87 Prozent gegenüber den 735,3 Millionen im Vorjahr. Gleichzeitig stieg der Reingewinn von 99,9 Millionen Dollar oder 63 Cent pro Aktie auf 177,1 Millionen oder 1,04 Dollar je Anteil.

Getrübt werden die Rekordergebnisse jedoch durch eine Untersuchung der Securities and Exchange Commission (SEC). Die US-Börsenaufsicht ermittelt seit letztem Monat wegen Nvidias Bilanzierungspraktiken. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, im vierten Quartal 2000 sowie im ersten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres Rücklagen nicht korrekt verbucht zu haben. Außerdem sollen im ersten Quartal 2001 angefallene Produktkosten in Höhe von bis zu 3,6 Millionen Dollar auf die beiden folgenden Berichtszeiträume verschoben worden sein.

Bereits seit Ende November letzten Jahres ermittelt die SEC außerdem gegen zehn Nvidia-Mitarbeiter wegen verbotenen Insider-Handels. Der Grafikchiphersteller hatte dabei der Börsenaufsicht zur Aufklärung E-Mails und andere interne Dokumente zur Verfügung gestellt. Dabei waren den Behörden offenbar Unregelmäßigkeiten in der Buchführung aufgefallen.

Nach dem Bekanntwerden der Untersuchung fiel der Kurs der zur US-Aktie des Jahres 2001 gewählten Papiers (Computerwoche online berichtete) am Donnerstag um 11,5 Prozent auf 55 Dollar. Zuvor war die Aktie seit Anfang Oktober um über 150 Prozent gestiegen. (mb)