Leitlinien vom Top-Management selbst gesetzt:

BTX bricht unaufhaltsam durch

03.04.1981

FRANKFURT (gr) - Diebold hegt keinen Zweifel mehr daran, daß sich der neue Service der Deutschen Bundespost Bildschirmtext (BTX) schneller durchsetzt, als viele Skeptiker annehmen. Innerhalb der ersten beiden Jahre nach Einführung des Postdienstes dürfte der Studie nach die Anzahl der BTX-Anschlüsse den Terminalbestand für Datenverarbeitung überholt haben.

Eine Viertelmillion Bildschirmtext-Anschlüsse privater Haushalte und etwa 70 000 Terminals im kommerziellen Bereich erwartet die Diebold Deutschland GmbH, die sich selbst im Untertitel "Beratungsunternehmen für Informationstechnologie" nennt, bis Ende 1985 in der Bundesrepublik. Den Bestand an Bildschirmterminals

für die kommerzielle Datenverarbeitung gibt die Studie dagegen mit heute 180 000 an. Überall dort, wo BTX neue Geschäftsmoglichkeiten eröffne oder Rationalisierungsmaßnahmen ermögliche, beginne ein rascher Prozeß des Umdenkens. Die Leitlinien der strategischen Planung werden nicht mehr von unten nach oben herausgebildet. Das Top-Management selbst setzt der Studie zufolge die Marschrichtung fest.

Obwohl das neue Medium Bildschirmtext bisher nur in begrenzten Versuchen in Berlin und Düsseldorf mit maximal 6 000 Testteilnehmern erprobt wird, drängen immer mehr Anbieter auf den elektronischen Markt der Informationen. Wie die Redaktion des in der neuen Pressegesellschaft Ulm erscheinenden Informationsblattes "Bildschirmtext aktuell" VWD zufolge mitteilte, will die Bundespost ihr Angebot an sogenannten Leitseiten deshalb von April an von 1000 auf 1500 erhöhen.