BT Global Services bewegt sich damit, wie Verwaayen im Gespräch mit der computerwoche ausführt, "zwischen Netzwerk und IT". Der Konzern will sich dabei weiter auf seine Kernkompetenzen - das Angebot von WAN-Services sowie den Netzbetrieb als Outsourcer - konzentrieren. Allerdings analysiert BT in Projektgesprächen auch die bestehenden IT-Konstellationen des Kunden und erarbeitet Lösungsvorschläge, die über Änderungen der Infrastruktur hinausgehen. So hat die deutsche Landesgesellschaft für den Pay-TV-Sender Premiere zwar den Betrieb der Call-Center-Infrastruktur auf Basis von Voice over IP übernommen, aber dessen Kapazitätsprobleme nicht nur durch Netztechnik gelöst. Gemeinsam mit dem Kunden und dem Anbieter Wicom wurden die zwölf Call-Center zu einem virtuellen zusammengefasst, das die Ressourcen bei Premiere besser auslasten soll.
Dass der Carrier sich nun auch als IT-Dienstleister versteht, ist der stärkeren Einbindung des lange isolierten Systemintegrators Syntegra in die Konzernstruktur zu verdanken. Darüber hinaus wurden 1500 IT-Spezialisten abgeworben, weitere 800 sollen folgen.
Obwohl BT stark in IT-Know-how investiert, will sich Verwaayen nicht mit Spezialisten wie IBM Global Services, EDS, HP oder Accenture anlegen. Die Idee ist vielmehr, dass BT mit seiner IT-Qualifizierung bei Großaufträgen als Networking-Provider und Konsortialpartner eher Berücksichtigung findet. Umgekehrt kann der Netzbetreiber bei Ausschreibungen IT-Partner ins Boot holen.
Der jüngste Deal der Briten mit dem niederländischen Brauereikonzern Inbev zeigt, dass dieses Geschäft auf Gegenseitigkeit funktioniert. In dem auf sieben Jahre befristeten Outsourcing-Auftrag übernimmt BT das Management der weltweiten Datennetz- und Kommunikationsinfrastruktur, während IBM für den Betrieb der Rechenzentren und der Desktops verantwortlich ist.