BT wagt Spagat zwischen Netz und IT

20.07.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

BT Global Services bewegt sich damit, wie Verwaayen im Gespräch mit der computerwoche ausführt, "zwischen Netzwerk und IT". Der Konzern will sich dabei weiter auf seine Kernkompetenzen - das Angebot von WAN-Services sowie den Netzbetrieb als Outsourcer - konzentrieren. Allerdings analysiert BT in Projektgesprächen auch die bestehenden IT-Konstellationen des Kunden und erarbeitet Lösungsvorschläge, die über Änderungen der Infrastruktur hinausgehen. So hat die deutsche Landesgesellschaft für den Pay-TV-Sender Premiere zwar den Betrieb der Call-Center-Infrastruktur auf Basis von Voice over IP übernommen, aber dessen Kapazitätsprobleme nicht nur durch Netztechnik gelöst. Gemeinsam mit dem Kunden und dem Anbieter Wicom wurden die zwölf Call-Center zu einem virtuellen zusammengefasst, das die Ressourcen bei Premiere besser auslasten soll.

Dass der Carrier sich nun auch als IT-Dienstleister versteht, ist der stärkeren Einbindung des lange isolierten Systemintegrators Syntegra in die Konzernstruktur zu verdanken. Darüber hinaus wurden 1500 IT-Spezialisten abgeworben, weitere 800 sollen folgen.

Obwohl BT stark in IT-Know-how investiert, will sich Verwaayen nicht mit Spezialisten wie IBM Global Services, EDS, HP oder Accenture anlegen. Die Idee ist vielmehr, dass BT mit seiner IT-Qualifizierung bei Großaufträgen als Networking-Provider und Konsortialpartner eher Berücksichtigung findet. Umgekehrt kann der Netzbetreiber bei Ausschreibungen IT-Partner ins Boot holen.

Der jüngste Deal der Briten mit dem niederländischen Brauereikonzern Inbev zeigt, dass dieses Geschäft auf Gegenseitigkeit funktioniert. In dem auf sieben Jahre befristeten Outsourcing-Auftrag übernimmt BT das Management der weltweiten Datennetz- und Kommunikationsinfrastruktur, während IBM für den Betrieb der Rechenzentren und der Desktops verantwortlich ist.