Britischer Telekommunikationsspezialist geht neue Ehe ein:

BT gründet Joint-venture mit McDonnell

01.11.1985

LONDON (CW) - British Telecom (BT) hat erneut einen Partner gefunden: Gemeinsam mit dem US-Konzern McDonnell Information haben die Briten das Joint-venture "Edinet gegründet" um elektronische Übertragungsdienste auf den Markt zu bringen.

Mit Hilfe der von den Amerikanern entwickelten Dienste können Aufträge, Rechnungen und andere Informationen direkt zwischen verschiedenen Unternehmen von Computer zu Computer übermittelt werden. Durch das papierlose Verfahren seien Kosteneinsparungen möglich heißt es bei BT. Das Joint-venture-Unternehmen soll anfangs in Großbritannien, später aber auch in anderen Teilen Europas tätig werden. An Edinet sind BT und McDonnell jeweils mit 50 Prozent beteiligt.

Dies ist der zweite Versuch von British Telecom, mit einer großen US-Firma ein Joint-venture zu gründen.

Ihr erster Vorstoß, eine Kooperation mit IBM, wurde von der britischen Regierung abgeblockt. BT ist allerdings überzeugt, die Zustimmung zu erhalten für eine Zusammenarbeit mit den Amerikanern. Im Gegensatz zu dem Vorhaben mit Big Blue läuft Edinet auf BTs öffentlichen Netzen.

Gleichzeitig beabsichtigen die Briten, ihr Personal abzubauen. Die Mitarbeiterzahl soll in den Abteilungen der lokalen Kommunikationsdienste um mindestens 4000 reduziert und die Überstunden sollen abgebaut werden. Darüber hinaus werden sämtliche mit den Gewerkschaften getroffenen Übereinkommen noch einmal unter die Lupe genommen.

Bis jetzt hat BT die Mitarbeiterentlassungen noch nicht offiziell angekündigt. Die geplante Anzahl von 4000 käme noch zusätzlich zu den 16 000 Kündigungen in allen Bereichen von British Telecom während der vergangenen drei Jahre.