Dank Breitbandanschlüssen und ITK-Services

BT Group stoppt den Umsatzrückgang

28.05.2004
MÜNCHEN (CW) - Die BT Group plc. (vormals British Telecom) konnte im vierten Quartal 2003/04 den seit mehreren Berichtsperioden anhaltenden Rückgang der Einnahmen stoppen. Die Telefongesellschaft profitierte dabei vor allem von den Zuwächsen im Breitbandgeschäft sowie bei IT- und TK-Services für Firmenkunden.

"Die guten Ergebnisse dokumentieren den Wandel des Unternehmens und ermutigen für die Zukunft", betonte CEO Ben Verwaayen in einer Telefonkonferenz. Die Euphorie ist verständlich, denn der britische Carrier tat sich zuletzt schwer, mit dem Wachstum anderer Ex-Monopolisten mitzuhalten. Viele Wettbewerber von BT - etwa die Deutsche Telekom - können die Einbrüche im Festnetz mit steigenden Einnahmen beim Mobilfunk kompensieren. BT hingegen hat das Wireless-Business schon vor drei Jahren in die Tochtergesellschaft MMO2 abgespalten.

Um so bemerkenswerter ist nun aus Sicht von BT, dass die Umsätze im vierten Quartal erstmals seit mehreren Berichtsperioden mit 4,79 Milliarden Pfund (rund 7,18 Milliarden Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum konstant geblieben sind. Entscheidend hierfür war ein 38-prozentiges Plus bei Breitbandanschlüssen sowie Netzdiensten und IT-Services für Firmenkunden - Geschäftsfelder, die BT unter dem Etikett "New Wave" zusammenfasst. Die Einnahmen in diesem Bereich betrugen 1,08 Milliarden Pfund, während die Umsätze aus dem Festnetzgeschäft gegenüber dem vierten Quartal 2002/03 um sieben Prozent auf 3,70 Milliarden Pfund zurückgingen. Unter dem Strich blieb dabei ein Nettoprofit von 303 Millionen Pfund übrig - nach einem Überschuss von 1,65 Milliarden Pfund im Vorjahr.

Im gesamten Fiskaljahr verbuchte BT einen Gewinnrückgang um 67 Prozent von 2,1 Milliarden auf 685 Millionen Pfund (rund eine Milliarde Euro). Der Umsatz fiel mit 18,51 Milliarden Pfund (zirka 27,5 Milliarden Euro) um ein Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Gelitten hat auch hier die klassische Festnetzsparte mit analogen Diensten, deren Erlöse um sechs Prozent von 16,11 auf 15,13 Milliarden Pfund zurückgingen, während das New-Wave-Business um 30 Prozent auf 3,38 Milliarden Pfund zulegen konnte.

Laut BT-Chef Verwaayen gewinnt die Gesellschaft täglich 5000 Breitbandkunden hinzu. Geplant sei bis 2006 einen Kundenstamm von fünf Millionen aufzubauen. Derzeit sind es 2,6 Millionen. Neben Breitbandanschlüssen für private Kunden und kleinere Firmen setzt der Carrier zunehmend auch auf Kombi-Produkte von Festnetz und Mobilfunk. Vor kurzem hatte BT eine Kooperation mit Vodafone angekündigt, um mit Hilfe des Netzes des Mobilfunk-Providers die eigene "Bluephone"-Lösung, die auf einer hybriden Basisstation basiert, besser vermarkten zu können.

Darüber hinaus spielt bei BT im Zusammenhang mit "New Wave" auch das Geschäft mit Systemintegration-Dienstleistungen und Netzlösungen eine immer größere Rolle. Die vorwiegend von der Sparte BT Global Services beziehungsweise der Tochter Syntegra vertriebenen Lösungen trugen im vergangenen Jahr 1,65 Milliarden Pfund (plus acht Prozent) zum Konzernumsatz bei. Erst vor kurzem hatte BT hier durch die Ankündigung einer strategischen Allianz mit HP Schlagzeilen gemacht. Beide Partner wollen sich um einen "gemeinsamen Auftritt" im Outsourcing-Markt beziehungsweise bei konvergenten IT- und TK-Projekten bemühen. (gh)