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BT erwägt Rückzug aus deutschem Richtfunk-Geschäft

11.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die British Telecom (BT) wird sich aller Voraussicht nach aus dem deutschen Geschäft mit Telekommunikationsdiensten per Richtfunk zurückziehen. Das Call-Center in Erfurt, in dem die Dienste bislang vermarktet wurden, stelle Ende März dieses Jahres den Betrieb ein, bestätigte ein Sprecher der Konzerntochter BT Ignite am Donnerstag. Dort seien zuletzt 30 Mitarbeiter beschäftigt gewesen. Die Begründung: "Dieser Markt hat sich überhaupt nicht so entwickelt, wie wir uns vorgestellt hatten." Eine endgültige Entscheidung darüber, ob und in welcher Form BT Ignite das Geschäft fortführen werde, stehe noch aus. Derzeit würden alle möglichen Optionen geprüft.

Bei der Versteigerung der Lizenzen im Sommer 1999 hatten die Carrier noch große Hoffnungen in die Technik gesetzt. Von dem direkten Telefon- und Internetzugang per Richtfunk erhofften sich die Anbieter wie auch die Regulierungsbehörde vor allem, das Monopol der Deutschen Telekom im Ortsnetz zu brechen. Zahlreiche Anbieter haben sich aber inzwischen von dieser Technik verabschiedet. Erst Ende vergangenen Jahres hatte auch der Telekom-Konkurrent Arcor angekündigt, das Geschäft mit der "letzten Meile" per Funk aufzugeben. (jw)